Rollhockey - TuS Nord Dirk Barnekow: „Ich muss niemanden motivieren“

In der Vorsaison scheiterte Bundesligist TuS Nord im Halbfinale um die Deutsche Meisterschaft. Trainer Dirk Barnekow spricht im Interview über die neue Saison, die mit einem Sieg begann.

Rollhockey - TuS Nord: Dirk Barnekow: „Ich muss niemanden motivieren“
Foto: Jan Wochner

Herr Barnekow, Ihre dritte Saison als Chefcoach hat begonnen. Der TuS zählt wieder zu den festen Größen auf der deutschen Rollhockey-Landkarte. Wie haben Sie den Verein wieder in die Spur bekommen?

Dirk Barnekow: Das ist ein glücklicher Zufall, für den ich in erster Linie die Spieler verantwortlich mache, die mir seit Amtsantritt zur Verfügung stehen. Kapitän Andreas Paczia ist vor zwei Jahren zu uns zurückgekehrt und hat der Mannschaft viel mehr Struktur und Routine verliehen. Dazu haben wir in Jan Kutscha den wie ich finde besten Torwart in Deutschland im Kader. Und aus der Jugend ist in Tarek Abdalla ein hochtalentierter Spieler aufgerückt.

Welchen Anteil schreiben Sie sich selbst am Erfolg zu?

Barnekow: Ich habe ein sehr freundschaftliches Verhältnis zu den Spielern. Mit Jonas Pink habe ich ja früher sogar noch zusammengespielt. In den Hintern muss ich hier niemanden treten, das machen die Jungs schon selbst. Dazu habe ich mir angeschaut, welche Spieler mit welchen Fähigkeiten ich zur Verfügung habe. Danach habe ich das spielerische Konzept für das Team aufgestellt — nicht andersherum. Das klappt sehr gut so.

Halbfinale im Vorjahr, guter Saisonstart in dieser Spielzeit. Ist vielleicht sogar der erste Titelgewinn seit 1997 möglich?

Barnekow: Das Ziel haben wir, aber allein schon der Finaleinzug wird unheimlich schwierig. Die Qualität hat die Mannschaft, aber ich bin mir sicher, dass es auch eine Frage der Substanz sein wird, wie weit wir kommen können. Aktuell fehlen uns schon wichtige Spieler aufgrund von Verletzungen. Ich glaube, dass von dieser Thematik abhängen wird, wie erfolgreich wir sein können.

Sie waren bei der bislang letzten Meisterschaft des TuS noch als Spieler im Einsatz. Sind das Erinnerungen, die Sie weitergeben?

Barnekow: Wenn ich an 1997 zurückdenke, bekomme ich bis heute Gänsehaut. Aber ich muss die Jungs nicht motivieren. Im Gegenteil: Manchmal muss ich sie sogar bremsen. Alle bei uns sind richtig heiß, gehen beispielsweise freiwillig in den Kraftraum. Bei der Motivation muss ich nicht nachhelfen.

Wie sieht die mittel- und langfristige Perspektive beim TuS Nord aus?

Barnekow: Um den Rollhockeystandort hier müssen wir uns keine Sorgen machen. Die Nachwuchsarbeit ist sehr gut, es streben viele Talente nach oben und wir haben ordentlich Zulauf. Das bekomme ich bei meiner Arbeit als Nachwuchstrainer hautnah mit. Es gibt nicht viele Vereine, die auf eine so starke Jugend bauen können. Viele Bundesligisten setzen in ihrem Kader notgedrungen auf Legionäre. Bei uns ist das anders und es hat eine glänzende Perspektive.

Heute geht es nach Darmstadt. Mit welchen Erwartungen reisen Sie dorthin?

Barnekow: Das ist eine sehr körperbetont spielende Mannschaft. Wir haben die meisten Duelle in jüngerer Vergangenheit nur knapp für uns entscheiden können, aber ich hatte da nie das Gefühl, dass wir verlieren könnten. Ein Spaziergang wird das auf keinen Fall, aber wenn wir konzentriert spielen, ist ein Sieg auf jeden Fall möglich.

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