DEG feiert ersten Derbysieg gegen Köln

Im dritten Spiel dieser Saison gegen die Haie gibt es den ersten Sieg. Beim 1:0 in Köln sind Bakala und Welsh die Matchwinner.

DEG feiert ersten Derbysieg gegen Köln
Foto: Birgit Häfner

Der Mann des Abends blieb bescheiden. Er habe „einfach den Handschuh ausgefahren und das Ding gehalten“, sagte Dan Bakala, als sei das nichts. Dabei war seine Parade gegen Kölns Topscorer Felix Schütz gegen Ende des 218. rheinischen Eishockey-Derbys eine, die in keinem Highlight-Video der Saison fehlen sollte. Und sie war nicht die einzige des seit einigen Tagen 30 Jahre alten Eishockey-Torwarts. 29 Schüsse hatte Bakala gehalten und seiner Düsseldorfer EG damit zum ersten Derbysieg der Saison verholfen. Am Ende gewann die DEG bei den Kölner Haien mit 1:0 (0:0, 1:0, 0:0), feierte den zweiten Sieg in Folge und festigte Rang acht in der Deutschen Eishockey Liga.

Das sollte helfen, um die zuletzt etwas komische Stimmung rund um die DEG zu verbessern. Mit Platz acht zum Jahreswechsel können die Verantwortlichen zwar eigentlich leben, trotzdem sind nicht alle rundum zufrieden. Zu oft hatten die Zuschauer in den vergangenen Wochen und Monaten nach den Spielen ihres Vereins das Gefühl, dass nicht jeder das Letzte aus sich herausgeholt hat. Und das nach den vollmundigen Ankündigungen während der langen Sommerpause, dass nun alles professioneller und besser wird. Zudem fehlt manch einem Fan die Nestwärme der Kreutzer-Tage. Auch vom Konzept, auf junge deutsche Spieler zu setzen, ist nicht mehr so viel übrig, wie sich das viele wünschen. Im neuen Jahr geht es für die DEG also vor allem darum, ihre Fans bei Laune zu halten und verloren gegangenes Vertrauen zurückzugewinnen.

DEG gewinnt das Derby in Köln
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Insofern meinte es der Spieltag gut mit den Düsseldorfern, die gleich am zweiten Tag des neuen Jahres zum alten Rivalen nach Köln durften. Zu einem ebenfalls nicht gerade von Euphorie getragenem Team. Zudem zu einem, das weitaus teuer ist als das der DEG und entsprechend große Ansprüche hat. Doch viel klappen will nicht. Selbst der Trainerwechsel vom unnahbaren Cory Clouston zum Volkshelden Peter Draisaitl hat bisher nicht die erhoffte Wende gebracht. Zum Jahreswechsel standen die Kölner nur einen Platz besser als die DEG auf Rang sieben.

Was bislang hingegen klappte, waren die Derbys. Die beiden ersten Duelle gingen jeweils mit 3:2 nach Verlängerung an die Haie. Was die DEG-Fans nur noch mehr in ihrer Annahme bestärkte, dass ihr Team hin und wieder Motivationsprobleme hat. Denn auch in den kleinen Derbys gegen Krefeld sah die DEG bislang nicht gut aus: zwei Punkte aus drei Spielen.

Dass der aktuelle Kader durchaus „Charakter hat“, wie Stürmer Manuel Strodel sagte, bewies er erst am vergangenen Samstag, als er beim Topteam aus Berlin ein 0:2 in ein 3:2 verwandelte. Ein Sieg, der die Düsseldorfer beflügelt zu haben scheint. Denn gestern Abend in Köln „hatten wir einen sehr guten Start“, wie Trainer Mike Pellegrims hinterher sagte. Sinnbildlich dafür stand eben jener Manuel Strodel. Dem war es im Gegensatz zum Berlinspiel zwar nicht vergönnt, den Siegtreffer zu erzielen, dafür ackerte er wie kein Zweiter und ging den Kölnern unter die Haut.

Hinzu kam, dass die DEG den Haien auch spielerisch überlegen war. Eduard Lewandowski, Bernhard Ebner, Rob Bordson, Spencer Machacek und Daniel Weiß hatten bereits im ersten Drittel die Führung auf dem Schläger. 15:8 lautete das Schussverhältnis nach 20 Minuten für die Gäste, die auch danach das bessere Team blieben. Wenn die Kölner gefährlich wurden, dann nur im Powerplay. Aber auch dort wollte nicht viel klappen. Was vor allem am starken Dan Bakala im Düsseldorfer Tor lag. Besser machte es die DEG, die gleich ihre erste Überzahl zum 1:0 nutzte. Und es war kein Zufall, dass Jeremy Welsh traf. Die Reihe um Welsh, Bordson und Machacek war die mit Abstand auffälligste auf dem Eis.

Im letzten Drittel sorgte aber auch sie kaum noch für Entlastung. Weil die DEG immer häufiger auf der Strafbank saß, stürmten fast nur noch die Kölner. Doch immer wieder scheiterten sie an Bakala. Eine „Superleistung“ sei das gewesen, sagte Pellegims über seinen Torwart. Den bescheidenen Mann des Abends.

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