„Das war ein überragender Tag für mich“

Daniel Kreutzer über sein großes Abschiedsspiel und seine berufliche Zukunft.

„Das war ein überragender Tag für mich“
Foto: Horstmüller

Kaum war die Party auf dem Eis beendet, ging es in der Kabine weiter. Gemeinsam mit den „Toten Hosen“ und anderen Freunden und alten Weggefährten feierten die Mannschaften von Daniel Kreutzers Abschiedsspiel in den Katakomben. Zwischendurch fand der Mann des Tages trotzdem ein paar Minuten für ein Gespräch mit den anwesenden Reportern.

Herr Kreutzer, war es der viel zitierte „emotionale Abschied“ für Sie?

Daniel Kreutzer: Ich hätte nicht gedacht, dass ich zum Heulen kommen würde. Aber es ist dann schon vor dem Spiel über mich gekommen. Aber ich finde es gut, weil das musste auch alles raus. Es war ein überragender Tag für mich, und ich hätte es mir nicht besser vorstellen können. Jeder, der hier war, wird gesehen haben, dass so etwas einmalig ist, und so etwas wird auch nicht mehr passieren an der Brehmstraße.

DEG-Geschäftsführer Stefan Adam ist also nicht sauer auf Sie, weil Sie bei den Fans den alten Geist der Brehmstraße aus der Flasche gelassen haben?

Kreutzer (lacht): Nein, wir ziehen den Geist von der Brehmstraße jetzt einfach in den Dome. Man sieht ja, dass es möglich ist, wenn alle wollen. Da müssen wir wieder hinkommen. Wir haben so viel Potenzial in Düsseldorf, das Eishockey wieder an die Spitze zu bringen. Und da müssen wir wieder hinkommen. Die Fans müssen bereit dafür sein, und die Sponsoren müssen bereit dafür sein. Dann werden wir hoffentlich wieder in ein paar Jahren um die Meisterschaft mitspielen können.

Als die Idee für das Abschiedsspiel aufkam, hätten Sie gedacht, dass die Brehmstraße noch mal voll wird?

Kreutzer: Nein, wenn ich ehrlich bin, nicht. Aber mit Stefan Prill habe ich einen Partner an meiner Seite gehabt, der mit Herz und Leidenschaft dabei war. Dasselbe gilt für Frank Reichert und Laura Schömann, die ein halbes Jahr an meiner Seite ohne Ende daran gearbeitet und wirklich auf alle Details geachtet haben. Nur so kann man so etwas realisieren, deshalb war es mein Wunsch, das selber zu organisieren. Auch, weil die DEG gar nicht die Kapazitäten dafür gehabt hätte. Ich denke, nach dem Spiel können wir sagen, dass wir alles richtig gemacht haben.

Fürchten Sie, dass Sie nach dem emotionalen Tag jetzt in ein Loch fallen könnten?

Kreutzer: Dafür habe ich gar keine Zeit. Mit der DEG habe ich noch was vor, da geht es schon am Montag weiter. Den Tag hier werde ich mir in Ruhe noch mal im Video anschauen, weil es schwer ist, das alles sofort selbst aufzusaugen.

Gab es einen speziellen Moment, an dem Sie dachten: Ja, so soll das sein?

Kreutzer: Vor dem Spiel war es am emotionalsten. Da standen alle Fans, da habe ich vom Oberbürgermeister den Radschläger bekommen, die höchste Auszeichnung, die es gibt in Düsseldorf. Das ist eine Riesenehre für mich. Dann kam meine Familie auf das Eis, da kam alles hoch. Das war ein schöner Moment, aber auch nicht so leicht.

Wie glücklich ist Ihre Frau eigentlich, dass es endlich vorbei ist und Sie wieder mehr zu Hause sind?

Kreutzer: Eigentlich war ich zuletzt weniger zu Hause als als Spieler. Wenn, habe ich für mein Studium gelernt, Und jetzt als Co-Trainer wird das auch nicht mehr. Aber sie hat ihr ganzes Leben mit mir so verbracht, sie ist mir auch nicht böse. Eishockey ist einfach mein Leben, und ich hoffe, dass es auch so weitergeht.

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