Champions Trophy Champions Trophy: Und wieder triumphieren die Salzburger

Im Finale setzen sich die „Jungbullen“ gegen Borussia Mönchengladbach durch und holen den vierten Sieg in Serie. Neuling Nordsjaelland wird Dritter.

Champions Trophy: Champions Trophy: Und wieder triumphieren die Salzburger
Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Marco Rose gab nach der Siegerehrung zu, dass er doch etwas überrascht war. Der frühere Profi des FSV Mainz 05 und heutige Junioren-Trainer von RB Salzburg war mit vielen Spielern aus der U 17 der Österreicher nach Düsseldorf gekommen. Schließlich steht am Freitag das Halbfinale in der Uefa Youth League, der Königsklasse der Junioren, gegen den großen FC Barcelona an. Am Ende der 55. U 19 Champions Trophy jubelten jedoch erneut die Salzburger — zum vierten Mal in Folge. „Der Auftritt in allen Spielen war bemerkenswert“, sagte der 40-Jährige. „Jeder der hier ist, will seinen Verein bestmöglich repräsentieren. Wir kommen gerne her. Das Turnier ist bestens organisiert und wir fühlen uns sehr wohl. Im Finale hatten wir auch ein bisschen Glück, aber die entscheidenden Momente auf unserer Seite.“

In der Neuauflage des Endspiels von 2015 setzten sich die „Jungbullen“ mit 2:0 gegen Borussia Mönchengladbach durch. Mohammed Aminu (23.) hatte für die Führung gesorgt, nach dem 2:0 durch den fünften Turniertreffer von Torschützenkönig Nicolas Meister (31.) war frühzeitig klar, dass auch die bis dahin so starke Borussia vom Niederrhein den vierten Salzburger Triumph in Serie nicht würde verhindern können.

Das schwerste Spiel für die gut organsierten Österreicher, die nur beim abschließenden Gruppenspiel gegen Mainz (4:2) nicht zu Null spielten, war auch aus Sicht von Marco Rose das Halbfinale gegen den FC Liverpool. Doch während die Engländer mehrere gute Gelegenheiten ausließen, stellte der RB-Nachwuchs wieder einmal unter Beweis, warum sie zu den besten vier Nachwuchsteams Europas gehören. Der quirlige Nicolas Meister traf mit der ersten ernstzunehmenden Chance zum 1:0. Am Ende verteidigten die Salzburger den Vorsprung mit Geschick und einer Portion Glück, wie beim Lattentreffer von Liverpools Adam Lewis (34.).

Borussia Mönchengladbach verpasste den ersten Turniersieg einer deutschen Mannschaft seit Fortuna Düsseldorf im Jahr 2012 knapp. In Gruppe zwei blieb das Team von Trainer Thomas Flath in vier Begegnungen ungeschlagen und kassierte lediglich einen Gegentreffer. In der Vorschlussrunde behielt die Borussia im Elfmeterschießen gegen Neuling FC Nordsjaelland aus Dänemark, der sich am Ende über Platz drei freute, die Nerven. Matchwinner war Torhüter Lukas Betz, der den ersten Strafstoß selbst verwandelte und einen hielt. Im Finale fehlte dann ein wenig die Kraft.

Die sportlich größte Enttäuschung war Benfica Lissabon. Nach dem 7:0-Auftakterfolg über den chancenlosen BV 04 blieb der zweite Youth-League-Halbfinalteilnehmer den Beweis seiner Klasse schuldig. Sowohl gegen Cruzeiro als auch gegen Mönchengladbach und Liverpool gingen die Portugiesen als Verlierer vom Platz. Anders als Turniersieger Salzburg hatten die Verantwortlichen von Benfica ihren Fokus scheinbar noch mehr auf das wichtige Halbfinale am kommenden Wochenende im schweizerischen Nyon gelegt, wo es gegen Real Madrid geht.

Turnierleitung und Zuschauer sahen über vier Tage eine ausgeglichene Champions Trophy auf hohem Niveau. Zu spüren bekam dies vor allem die Japanische Hochschulauswahl, die bis zum Sonntagmittag als heißer Kandidat für das Finale angesehen werden durfte. Durch das 0:1 in ihrem abschließenden Gruppenspiel gegen Nordsjaelland verpassten die Asiaten mit nur einem Gegentor und punktgleich mit den Dänen die Vorschlussrunde an dessen Ende wieder einmal die Salzburger jubelten. Mit ihrem vierten Titelgewinn gehören die Österreicher nun mit den Auswahlteams der einstigen UdSSR (1982, 1985, 1986, 1988) zu den Rekordsiegern der Trophy. 2018 könnte sich RB zum alleinigen Rekordsieger aufschwingen. Hoffnungen der Konkurrenz, dass der Seriensieger zum nächsten Osterfest nicht nach Düsseldorf reisen könnte, erstickte Marco Rose mit einem Lächeln im Keim: „Der Titel muss immer verteidigt werden.“

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