Frauen-Basketball „Das wird unsere größte Herausforderung“

Düsseldorf · Die Capitol Bascats sind in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Team-Manager Sean Lowe erklärt, was nun auf den Klub zukommt.

 Nach einer weiteren herausragenden Saison dürfen sich die ersten Damen der Capitol Bascats über den nächsten Aufstieg und auf die 2. Bundesliga freuen.

Nach einer weiteren herausragenden Saison dürfen sich die ersten Damen der Capitol Bascats über den nächsten Aufstieg und auf die 2. Bundesliga freuen.

Foto: Harry Vorsteher/Capitol Bascats

Durch einen 77:58-Sieg gegen Herne sind die Basketball-Damen der Capitol Bascats in die 2. Bundesliga aufgestiegen. Was das für den jungen Klub bedeutet, erklärt Team-Manager Sean Lowe im Interview.

Herr Lowe, herzlichen Glückwunsch. Wie lange haben Sie gefeiert?

Sean Lowe: Wir haben noch gar nicht gefeiert, weil wir am nächsten Tag direkt das Pokal-Halbfinale hatten. Also zwei Topspiele innerhalb von 24 Stunden. Das heißt, wir sind abends um 22.30 Uhr in Düsseldorf gewesen, dann sind alle schlafen gegangen und am nächsten Tag um 14 Uhr ging es im Halbfinale des WBV-Pokals gegen Opladen weiter.

Und wie lief es da?

Lowe: Natürlich auch gewonnen (lacht). Wir haben Opladen mit 73:57 besiegt. Jetzt geht es im Endspiel wahrscheinlich Ende März gegen die Astrostars Bochum um den Titel.

Haben Sie denn danach endlich gefeiert?

Lowe: Auch noch nicht. Danach waren alle einfach zu platt. Wir planen zum Saisonende eine richtig große Party. Wir sind bis zum Saisonende fokussiert. Schließlich gibt es ja jetzt noch ein Pokalfinale.

Das ist der vierte Aufstieg in Folge. Vor der Saison haben Sie vom Klassenerhalt gesprochen. War das ernst gemeint?

Lowe: Prinzipiell ist es meine Philosophie, als Aufsteiger erst einmal den Klassenerhalt zu schaffen. Außerdem wäre es respektlos den anderen Mannschaften gegenüber, direkt zu sagen, wir sind besser als ihr. Man muss immer wissen, wo man her kommt. Wir haben aber versucht, die Saison gut vorzubereiten. Ob das klappt, weißt du aber erst nach etwa zehn Spielen. Dass es dann so gut funktioniert hat bei uns, das war meine Hoffnung, aber nicht unbedingt erwartbar.

Was hat die Bascats so stark gemacht?

Lowe: Wir haben einen sehr guten Kader gehabt, viele Spielerinnen, die schon Erfahrungen im hochklassigen Bereich hatten und sehr talentierte Eigengewächse, die hochgerutscht sind. Generell ist der ganze Verein sehr hungrig auf die 2. Bundesliga gewesen. Wenn du eine Mannschaft hast, die sehr diszipliniert und hungrig ist, dann schaffst du es, ein paar Prozent mehr raus zu kitzeln. Und diese Prozente waren der Unterschied.

Der Kern der Mannschaft spielt schon lange zusammen. Ist das der Grundstein des Erfolges?

Lowe: Wir hatten tatsächlich vor der Saison einen etwas größeren Umbruch. Es war das erste Mal, dass vier Spielerinnen ausgeschieden und vier neue dazu gekommen sind. Das war aber auch das erste Mal, dass es nötig war, weil der Unterschied zwischen Regionalliga und Oberliga einfach größer ist. Aber grundsätzlich ist es ein Vorteil, dass wir mit dem Kern der Mannschaft schon lange zusammen arbeiten.

Wie groß ist der Unterschied zur 2. Bundesliga?

Lowe: Die 2. Bundesliga ist noch einmal etwas ganz anderes als die Regionalliga. Das wird jetzt unsere größte Herausforderung vom Sportlichen und Finanziellen her. Aber darauf haben wir ja seit Jahren hingearbeitet. Wir werden jetzt nicht mehr die Liga dominieren und es werden sicher auch mal Tiefen kommen. Aber wir freuen uns drauf, da wir ja genau diese Herausforderung haben wollten.

Bleibt die Mannschaft denn auch nach diesem Aufstieg so zusammen?

Lowe: Im Kern ja, aber einiges wird sich ändern. Das wird sich alles aber erst im Mai zeigen. Da werden sich die Spielerinnen präsentieren und da hoffen wir, dass die eine oder andere gute Spielerin zu uns stoßen wird, damit wir auch 2021 noch zur 2. Bundesliga dazu gehören und vielleicht sogar irgendwann den Aufstieg in die Bundesliga anpeilen können.

Ändert sich sonst etwas, etwa an der Organisation?

Lowe: Wir müssen definitiv wesentlich mehr Manpower bei den Spielen aufbringen. Außerdem wachsen die finanziellen Anforderungen. Bis zur Regionalliga waren die Kosten noch überschaubar und aus eigenen Mitteln zu stemmen. In der zweiten Liga kommt es auch auf neue Sponsoren an, die uns unterstützen. Alleine die Kosten, um in der Liga mitzuspielen sind höher als eine ganze Saison in der Regionalliga.

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