Bundesligastart: Rochusclub will weg vom Abgrund
Vom Glanz der World-Team-Cup-Tage ist beim „Armenhaus der Liga“ nichts mehr übrig, aber es geht aufwärts.
Der World-Team-Cup lebt. Allerdings nicht in Düsseldorf. Wie jüngst bekannt wurde, soll der Mannschafts-Wettbewerb in zwei Jahren in Australien wiederbelebt werden. Acht Jahre nachdem das traditionsreiche Tennisturnier zum letzten Mal ausgetragen wurde. Von 1978 bis 2012 machte es den Rochusclub jedes Jahr zum Zentrum der Tenniswelt. Da wurden Zusatztribünen am Center Court aufgebaut, das Fernsehen übertrug tagelang live, wenn die Stars der Szene am Rolander Weg aufschlugen. Von Ivan Lendl bis John McEnroe, von Boris Becker bis Stefan Edberg und Pete Sampras.
Heute brauchen sie beim Rochusclub keine Extra-Tribünen mehr. Es kommt auch kein großer TV-Sender mehr mit Übertragungswagen, Kameras und Reportern vorbei. Weil die Stars lange nicht mehr in Düsseldorf spielen. Umso wichtiger sei die morgen beginnende Tennis-Bundesliga. Der Rochusclub empfängt ab 11 Uhr den Meister Blau-Weiß Halle. Das sei doch was, sagt Detlev Irmler: „Für viele Standorte ist die Liga ein wichtiger Baustein, damit das Tennis in der Region präsent bleibt.“ Auch für Düsseldorf. „Das Image war mal Weltklasse, eine attraktive Bundesliga kann dafür sorgen, dass der Fokus auf dem Sport bleibt“, sagt Irmler, seit 30 Jahren Team-Chef beim Rochusclub — was seine Tätigkeit als Sportchef, Organisator, Sponsorensucher und Financier nur unzulänglich beschreibt.
Irmler, 76, glaubt auch nach harten Jahren an die Liga, obwohl die nur wenige Wochen im Jahr läuft. Er mag auch ihr Motto: „Weltklasse im Club“, lautet das. Was die Kader der zehn Vereine halten. In Düsseldorf steht Alexander Zverev im Angebot. Der beste Deutsche, die Nummer drei der Welt. Das Problem: Die großen Namen, die sich jeder Verein stolz in die Aufstellung schreibt, kommen so gut wie nie zu den Spielen, weil sie bei den Einzelturnieren mehr verdienen.