Borussias Asse feiern ein Happy End

Nach einem mäßigen Jahr gewinnt das Team den deutschen Pokal — zum 22. Mal. Timo Boll bleibt im Finalturnier ungeschlagen.

Düsseldorf. Drei Spiele, drei Siege — und die Borussia ist doch noch zu einem Titel in diesem Jahr gekommen. Nach verpasster Meisterschaft und Champions League im vergangenen Frühjahr sowie einer bislang ziemlich schwachen Hinrunde retteten Spitzenspieler Timo Boll und seine Tischtennis-Kollegen das Jahr mit der Titelverteidigung im deutschen Pokal, den der Club nun zum 22. Mal gewonnen hat. „Wir haben uns vorgenommen, die verkorkste Hinrunde einfach aus dem Gedächtnis zu löschen“, sagte Boll. „Wir haben Weihnachten durchtrainiert, und ich habe das Gefühl, dass wir besser drauf sind als noch in den letzten Monaten.“

Vor 3200 Zuschauern in der Stuttgarter Arena siegte die Borussia mit 3:1 im Endspiel des Finalturniers gegen Bundesliga-Rivale TTC Fulda. Garant für den Triumph war Boll, der am Sonntag in Halbfinale und Finale alle vier Spiele gewann. Nachdem er Fuldas 1:0-Führung mit einem Vier-Satz-Erfolg über Patrick Franziska ausgleichen konnte, krönte er seine Leistung mit dem siegbringenden Punkt zum 3:1-Endstand gegen den chinesischen Abwehrkünstler Wang Xi. Im gesamten Turnier blieb der Weltranglistenachte damit ohne Niederlage. Für den 2:1-Zwischenstand hatte der Inder Sharat Kamal Achanta gesorgt, der Ruwen Filus in vier Sätzen das Nachsehen gab. Der Ehrenpunkt für die Osthessen gelang Wang Xi gleich im Auftakteinzel gegen den Jugendweltmeister von 2005, Patrick Baum.

Im Viertelfinale war die Borussia dank einer konzentrierten Mannschaftsleistung der Favoritenrolle gerecht geworden. Gegen Bundesliga-Aufsteiger Post SV Mühlhausen gab es ein klares 3:0, auch wenn dabei knifflige Situationen zu überstehen waren. So entschied Patrick Baum den zweiten Satz des Auftakteinzels gegen Bohumil Vozicky erst in der Verlängerung für sich. Doch nach dem klaren Erfolg von Rekordeuropameister Timo Boll gegen Matiss Burgis machte Kamal Achanta gegen Michal Bardon alles klar.

Mühlhausens Trainer Alexander Schieke tat das klare Ergebnis von 0:9 Sätzen vor allem für die vielen mitgereisten Fans leid: „Aber es ist keine Schande, mit diesem Ergebnis gegen die herausragende Mannschaft in Deutschland zu verlieren.“

Ins Endspiel führten im Halbfinale gegen den TTC Grenzau (3:1) Timo Bolls Siege gegen Masaki Yoshida und Andrej Gacina, dem er vor zwei Wochen zum Rückrundenauftakt der Bundesliga noch mit 1:3 unterlegen war. Für den dritten Punkt der Borussia sorgte Sharat Kamal Achanta mit einem klaren 3:0-Erfolg über Lubomir Jancarik. „Ein guter, konzentrierter Auftritt meiner Mannschaft“, sagte Borussias Trainer Danny Heister. Grenzaus Trainer Tomas Pavelka sah den Unterschied in der Person Timo Boll: „Im Vergleich zum Bundesligaspiel vor zwei Wochen hat er heute unglaublich gut gespielt. Zweimal innerhalb von 14 Tagen gegen Düsseldorf zu gewinnen, ist beinahe unmöglich.“

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