Borussia Düsseldorf Tischtennis: Stefan Fegerl bringt Borussia in Halbfinale

Der Österreicher ersetzt im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League den angeschlagenen Timo Boll und sichert das notwendige 3:1 gegen Ochsenhausen. In Bremen gewinnt Düsseldorfer in der Bundesliga mit 3:0.

Borussia Düsseldorf: Tischtennis: Stefan Fegerl bringt Borussia in Halbfinale
Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Spielzeiten bei Borussia Düsseldorf können seit Jahren grundsätzlich in zwei Phasen eingeteilt werden. In der Hinrunde der Bundesliga sowie der Gruppenphase der Tischtennis-Champions-League geht es meist noch nicht um Entscheidendes. In dieser Zeit legt das Team aber meist den sportlichen Grundstein für die zweite Saisonhälfte. Und wenn das neue Kalenderjahr anbricht, wird es allmählich ernst. Den „Aufgalopp“ dieser zweiten Phase hat die Mannschaft um Spitzenspieler Timo Boll mit dem Gewinn des nationalen Pokaltitels bereits vor einigen Wochen erfolgreich hinter sich gebracht.

Wenn es in Bundesliga und Königsklasse ab Februar ans Eingemachte geht, dann liefert die Borussia beinahe ebenso zuverlässig mindestens einen Krimi mit spektakulärem Ausgang pro Saison ab. Im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League war es wieder einmal so weit. Nach der 2:3-Niederlage im Hinspiel bei den TTF Ochsenhausen gewannen die Düsseldorfer daheim mit 3:1 und zogen damit ins Halbfinale ein - nicht jedoch, ohne es wieder besonders spannend zu machen.

Im Verlaufe des Abends wurde den Borussen klar, dass ein 3:2-Erfolg angesichts der Satzverhältnisse aus Hin- und Rückspiel nicht genügen würde, um das Weiterkommen zu realisieren. Timo Boll hatte trotz einer Leistenverletzung für das 1:0 gesorgt, Anton Källberg das 2:0 und die mögliche Vorentscheidung verpasst. Als Kristian Karlsson im dritten Einzel gegen Jakub Dyjas mit 1:2 nach Sätzen zurück lag, sprach viel für die Gäste aus Oberschwaben. Doch Karlsson drehte seine Partie und der für Boll eingesprungene Stefan Fegerl bezwang Simon Gauzy in vier Durchgängen und wurde nach seinem verwandelten Matchball zum Mittelpunkt einer erlösten Jubeltraube.

Auf den Druck angesprochen, sein Spiel unbedingt gewinnen zu müssen, sagte der Österreicher hinterher: „Wir haben einen so großen Zusammenhalt in der Mannschaft, dass man jederzeit an seinen Sieg glaubt. Zum anderen hat mich dieses Publikum so fantastisch unterstützt, dass ich förmlich zu jedem Punktgewinn getragen wurde.“ Auch Andreas Preuß war am Ende eines weiteren denkwürdigen Europapokal-Abends erleichtert und begeistert zugleich: „Das Spiel hat wieder einmal gezeigt, welche Möglichkeiten diese großartige Mannschaft hat. Das war wirklich nichts für schwache Nerven. Ich bin überglücklich“, sagte Borussias Manager.

Trainer Danny Heister hatte die wichtige Entscheidung bezüglich der Auswechslung Bolls in der Pause zwischen dem zweiten und dritten Einzel des Abends getroffen. Ob Fegerl, angesichts von Bolls fünf Niederlagen in Serie gegen Gauzy, ohnehin nicht der bessere Gegner für den Franzosen gewesen wäre, war durch die Blessur des 35-Jährigen hinfällig zu hinterfragen. Wie schwer die Verletzung des Rekordeuropameisters ist, wird sich erst nach Untersuchungen in dieser Woche herausstellen.

Beim Bundesliga-Auswärtsspiel in Bremen war ein Einsatz von Boll ohnehin nicht geplant. Der Tabellenführer gewann am Sonntag an der Weser durch Einzelerfolge von Fegerl, Karlsson und Källberg souverän mit 3:0 und baute seinen Vorsprung auf Rang drei auf sechs Zähler aus, da Champions-League-Gegner Ochsenhausen das Verfolger-Duell in Saarbrücken gewann.

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