Borussia Düsseldorf Tischtennis: Karlsson stiehlt Rückkehrer Boll die Show

Nach der Verletzung war Timo Boll erstmals wieder dabei und siegte souverän. Aber Kristian Karlsson sorgte für echten Glanz.

Borussia Düsseldorf: Tischtennis: Karlsson stiehlt Rückkehrer Boll die Show
Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Natürlich war Timo Boll nach Spielende wieder der gefragteste Mann bei Medien und Autogrammjägern im Center Court. Der 35 Jahre alte Tischtennis-Superstar hatte pünktlich zum Champions League-Auftakt gegen die SPG Walter Wels (Österreich) sein Saisondebüt für die Borussia nach überstandener Nackenverletzung gegeben und mit einem letztlich souveränen 3:1-Einzelsieg über Mihai Bobocica auch seinen Teil zum 3:0-Mannschaftserfolg beigetragen. Boll sprach im Anschluss von einem „vernünftigen Comeback“. Dass in seinem ersten Einsatz nach den Olympischen Spielen in Rio noch nicht alles leicht von der Hand gehen konnte, war klar. Nach verlorenem ersten Satz musste Boll auch in den folgenden Sätzen immer einem Rückstand hinterherlaufen.

Doch in den entscheidenden Momenten hatte der Ausnahmekönner immer die richtigen Schläge parat. Für die sportliche Glanzleistung sorgte am Donnerstagabend zweifellos Borussias Neuzugang Kristian Karlsson. Der Schwede trat nach seiner Halbfinalteilnahme beim World Cup in Saarbrücken mit großem Selbstvertrauen an die Platte und fegte seinen früheren Mannschaftskollegen Wang Jian Jun in drei glatten Sätzen förmlich von derselben. Mit seinem aggressiven Spielstil und seiner knallharten Rückhand sorgte Karlsson nicht nur beim eigenen Publikum für Begeisterungsstürme. Selbst Gäste-Trainer Attila Szücs war „fasziniert“ von der Leistung des 25-Jährigen. Den lockeren Auftaktsieg perfekt machte Borussias Österreicher Stefan Fegerl. Der Weltranglisten-22. stellte beim 3:1-Sieg über Tsolt Petö unter Beweis, dass er sich in neuer Umgebung immer wohler fühlt. „Weil die anderen Beiden auch gut gespielt haben, sind wir nun im Soll und mit einem tollen Ergebnis in die Champions League gestartet“, sagte Timo Boll. Schon Sonntag dürfte das Quartett um Boll, Karlsson, Fegerl und den gegen Wels nicht eingesetzten Anton Källberg allerdings mehr gefordert werden.

Dann geht es in der Bundesliga mit dem Auswärtsspiel beim 1.FC Saarbrücken weiter. „Das ist für uns eine echte Standortbestimmung. Saarbrücken zählt für mich zu den Anwärtern auf die Meisterschaft“, sagt Borussias Manager Andreas Preuß über das derzeit punktgleiche Team um die Ex-Borussen Patrick Baum und Patrick Franziska.

Die Saarländer belegen in der Tabelle mit zwei Siegen und einer Niederlage punktgleich mit der Borussia den vierten Rang, haben aber ein etwas schlechteres Spielverhältnis. Zuletzt ließ das vom früheren portugiesischen Mannschaftseuropameister Tiago Apolonia angeführte Team beim 3:2 Sieg in Ochsenhausen aufhorchen. Franziska machte in der Begegnung zwei Punkte. „Saarbrücken hat sich in dieser Saison verstärkt und ist in der Breite besser aufgestellt als noch zuletzt“, sagt Borussias Chef-Trainer Danny Heister. „Aber dadurch lastet auf den Spielern natürlich auch Druck, denn der Verein wird nun auch Erfolge sehen wollen.“ Sein Team habe zuletzt gegen Bremen und Grenzau gute Leistungen gezeigt. „Aber wir wissen noch nicht, wo Timo Boll derzeit steht. Von daher wird das für uns ein sehr schweres Spiel“, sagt der niederländische Trainer, der gerne mit seiner neuformierten Mannschaft den ersten Auswärtssieg feiern möchte.

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