Tischtennis : Borussia in der ungewohnten Rolle des Jägers
Düsseldorf Nach einer Saison ohne Titel greifen Timo Boll und seine Mannschaftskollegen ab Samstag wieder an.
Meist haben sie bei Borussia Düsseldorf gern auf die vergangene Saison zurückgeschaut. Schließlich hatte der erfolgsverwöhnte Tischtennisverein in der Regel zuvor einen, zwei oder sogar drei Titel gewonnen. Bei der Pressekonferenz am Mittwochmittag in den Räumlichkeiten des Hauptsponsors war das anders. Zum ersten Mal seit dreizehn Jahren.
Daher musste der Manager noch einmal erklären, warum die Borussia ein Jahr nach dem Triple aus Deutscher Meisterschaft, Pokalsieg und Champions-League-Triumph ohne großen Erfolg geblieben war. „Vor einem Jahr hatte ich angesichts der verbesserten Konkurrenz genau davor gewarnt. Aber mir hat ja keiner zugehört“, sagte Andreas Preuß mit einem ernsten und einem zwinkernden Auge. Dann ging der 57-Jährige ins Detail: „Trotz einiger widriger Umstände mit gesundheitlichen Problemen bei unseren Spielern war es einige ordentliche Saison. Wir haben in der Bundesliga die Play-offs erreicht und standen im Halbfinale der Champions League. In den wichtigen Spielen haben wir aber einfach zu oft gepatzt. Außerdem waren wir im Doppel nicht stark genug.“
In dieser Saison soll das wieder anders werden. Um in der Breite besser aufgestellt zu sein, verpflichtete Preuß Nationalspieler Ricardo Walther, der bereits von 2012 bis 2014 das Borussia-Trikot trug und nach Stationen in Hagen, Bergneustadt und Grünwettersbach nun wieder für die Düsseldorfer aufschlägt. „Mit Ricardo haben wir nun fünf gute Spieler, sind insgesamt homogener“, sagt Danny Heister, der in sein zehntes Jahr als Düsseldorfer Cheftrainer geht. Die Rolle des Jägers ist ungewohnt. Doch genau das möchte sich die Borussia wenn möglich zunutze machen.