Borussia Düsseldorf : Thomas Schmidberger: Alles noch mal von vorn
Düsseldorf Das Para-Tischtennis-Ass der Borussia musste seine Vorbereitung für die Spiele in Tokio abbrechen und einen neuen Anlauf nehmen.
In den ersten Wochen der Corona-Krise fehlte es Thomas Schmidberger ein wenig an Motivation. Den Schläger nahm er ein paar Tage nicht in die Hand. „Da habe ich einfach keinen Bock gehabt. Aber jetzt macht es wieder Laune“, erzählt der 28-Jährige am Telefon. Der Para-Tischtennisspieler von Borussia Düsseldorf musste – wie so viele andere Leistungssportler auch – die Verschiebung der für den Sommer geplanten Olympischen und Paralympischen Spiele im japanischen Tokio verdauen. Inzwischen absolviert Schmidberger neben dem wochenlangen Fitnessprogramm in den eigenen vier Wänden auch wieder Trainingseinheiten an der heimischen Platte. Die steht bei ihm im Keller. „Aktuell geht das nur mit einem der Co-Trainer aus der Nationalmannschaft. Das Tischtenniszentrum ist ja noch geschlossen“, sagt der 2019 vom Weltverband ITTF zum Para-Spieler des Jahres gekürte Behindertensportler.
Anders als die Kollegen aus dem Basketball oder Handball konnte Schmidberger, gemeinsam mit seinen Teamkollegen Valentin Baus und Sandra Mikolaschek, zumindest die Saison auf nationaler Ebene regulär beenden, bevor die Pandemie den Sportbetrieb vorerst aufs Abstellgleis beförderte. Mit Erfolg. Das Trio kürte sich zum fünften Mal in Folge zum Deutschen Mannschaftsmeister. „Natürlich waren wir ein Stück weit froh, dass wir das noch zu Ende bringen konnten. Aber die Absage der Spiele in Tokio wiegt deshalb nicht weniger schwer. Das ist immer noch in unseren Köpfen präsent“, erklärt der amtierende Einzel- und Mannschafts-Europameister.
Diverse Lehrgänge und mehrere Turniere im Ausland fielen in den vergangenen Wochen bereits aus. Abgesehen von der Absage der Paralympics bedauert Schmidberger vor allem die Streichung der „Finals“, die in Düsseldorf stattgefunden hätten. „Diese Idee ist einfach klasse. Mehrere Sportarten spielen am gleichen Ort ihre Meister aus. Und dann auch noch hier in meiner sportlichen Heimat. Es ist wirklich schade, dass wir uns davon auch verabschieden mussten. Denn gerade dem Behindertensport wäre dabei mehr mediale Aufmerksamkeit als sonst zuteil geworden.“