Borussia jubelt auf der Autobahn

Der Titelverteidiger erfüllt seine Pflichtaufgabe in Grünwettersbach und zieht dank der überraschenden Niederlage von Bergneustadt noch ins Play-off-Halbfinale ein.

Borussia jubelt auf der Autobahn
Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Der Arbeitstag des Rekordmeisters in Grünwettersbach, diesem südöstlichen Stadtteil von Karlsruhe, war eigentlich bereits beendet. Borussia Düsseldorf hatte am 18. und letzten Spieltag der Hauptrunde in der Tischtennis-Bundesliga seine Pflichtaufgabe souverän gelöst und mit 3:0 gewonnen. Doch die Anspannung am gestrigen Nachmittag hielt sich bis weit über den Einstieg in den Team-Bus hinaus. Auf der Autobahn hatte die Mannschaft dann endlich Gewissheit. Bergneustadt unterlag Mühlhausen mit 2:3 und die Borussia zog dank der Schützenhilfe Mühlhausens auf den letzten Drücker doch noch ins Play-off-Halbfinale ein.

„So viel Pech, wie wir in diesem Jahr mit Verletzungen und knappen Niederlagen hatten, so viel Glück hatten wir heute“, sagte Timo Boll, der zuvor mit seinem Dreisatzsieg über Alvaro Robles den entscheidenden dritten Punkt geholt hatte. „Aber es ist schon sehr nervenaufreibend, wenn man im Auto sitzt und selbst nichts mehr tun kann. Großes Lob an Mühlhausen. Für die Mannschaft ging es um nichts mehr, aber jeder Spieler hat sich richtig reingehängt und die volle Leistung abgerufen.“

Der Auftritt der Borussia beim ASV Grünwettersbach erinnerte so ein bisschen an bessere Zeiten. Drei Einzel, drei Siege, dazu nur einen Satz abgegeben. Zunächst war es Kamal Achanta, der Samuel Walker in vier Sätzen bezwang, ehe Patrick Franziska nach viel Auf und Ab in den vergangenen Wochen mit seinem 3:0-Erfolg über Joao Geraldo bewies, dass er trotz seines bevorstehenden Abgangs noch immer mit Schläger und Trikot bei der Borussia ist.

„Das ist der helle Wahnsinn“, jubelte Manager Andreas Preuß nach Bekanntwerden des Ergebnisses aus Bergneustadt. „Unsere Chance lag bei vielleicht fünf Prozent. Ich konnte mir vorher nicht vorstellen, dass wir die Play-offs noch erreichen. Aber der Tischtennis-Gott war uns heute gnädig. Wir haben in dieser Saison viele Spiele knapp verloren und Bergneustadt hat seine Chance heute nicht genutzt.“ Über ihrer Smartphones hatten die Borussia-Spieler im Mannschaftsbus das Geschehen bei der Konkurrenz verfolgt und rund zweieinhalb Stunden nach ihrem Sieg dann ein weiteres Mal jubeln dürfen.

Selbst Trainer Danny Heister, normalerweise immer optimistisch, hätte vor dem Spiel keine Wetten auf eine Play-off-Teilnahme seines Teams abgeschlossen. „Wir haben unsere Aufgabe gut gelöst und uns voll auf unser Spiel in Grünwettersbach konzentriert. Jetzt freuen wir uns riesig. Nun beginnt die Vorbereitung auf das Halbfinale. Wir sind weiterhin heiß und wollen die Meisterschaft jetzt verteidigen“, schickte der Niederländer zugleich wieder eine Kampfansage an die Konkurrenz.

Im Halbfinale trifft der Titelverteidiger am 3. April daheim auf den Hauptrundenprimus TTC Fulda-Maberzell. Drei Wochen später findet das Rückspiel in Hessen statt. Das zweite Halbfinale bestreiten der 1. FC Saarbrücken und die TTF Ochsenhausen.

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