Handball im Dome Große Handball-Show im Dome

Düsseldorf · Der Bergische HC und der spätere Meister aus Flensburg liefern sich ein packendes Duell. Mehr als 10 000 Fans sind begeistert. Künftig wird der BHC häufiger in Düsseldorf spielen.

 Leos Petrovsky (l.) und Kristian Nippes vom BHC (r.) gegen Flensburgs Jim Gottfridsson.

Leos Petrovsky (l.) und Kristian Nippes vom BHC (r.) gegen Flensburgs Jim Gottfridsson.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Am Ende schloss sich für die SG Flensburg-Handewitt ausgerechnet im Rather Dome der Kreis. Die Saison hatten die Norddeutschen mit dem Super Cup gegen die Rhein-Neckar Löwen in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt begonnen, in Düsseldorf endete die Spielzeit 2018/2019 mit dem Gastspiel beim Bergischen HC. Das Team von Maik Machulla feierte gemeinsam mit den mehr als 2500 mitgereisten Zuschauern aus Flensburg die dritte Handball-Meisterschaft der Vereinsgeschichte.

Es war das dritte Heimspiel des Bergischen HC in Düsseldorf. 10 043 Zuschauer durfte der Aufsteiger, der eine überraschend starke Saison spielte und auf Platz sieben beendete, diesmal begrüßen. Es war die größte Kulisse in dieser Saison. Dass der BHC selbst noch die Chance hatte, sich für den Europapokal zu qualifizieren und die Flensburger erst am letzten Spieltag die Titelverteidigung unter Dach und Fach bringen konnten, spielte der „Sportstadt Düsseldorf“ und dem BHC natürlich in die Karten. So blickte ganz Handball-Deutschland auf das Treiben im Dome.

Und Fakt ist: Dieses Spiel zwischen dem Überraschungsteam der Saison und dem verdienten Meister hat den Zuschauern Spaß gemacht. Zum einen, weil der BHC die Partie lange offen gestalten konnte, zum anderen weil die Stimmung im Dome so grandios und vor allem friedlich war.

So konnte in Düsseldorf endlich mal wieder der Deutsche Handball-Meister gekürt werden. Zuletzt war dies vor 14 Jahren der Fall. Am 29. Mai 2005 feierte der THW Kiel in der mit 3950 Zuschauern ausverkauften Philipshalle den Titelgewinn. Die Kieler setzten sich bei der HSG Düsseldorf, die als Aufsteiger den Klassenerhalt sicher hatte, mit 36:30 durch und wurden mit zwei Zählern vor Flensburg Meister.

BHC spielt pro Saison nun bis zu sechs Mal in Düsseldorf

Flensburgs Nationalspieler Johannes Golla zeigte sich nach dem Spiel und der Übergabe der Meisterschale beeindruckt: „In Düsseldorf hat die Saison begonnen, hier endet sie nun mit der Meisterschaft. Damit hätte wirklich keiner gerechnet. Wir sind so stolz darauf. Und wir sind unglaublich dankbar für die Unterstützung unserer Fans. Das ist der Wahnsinn“, sagte Golla, der im März sein Nationalmannschaftsdebüt ebenfalls in Düsseldorf gab. Und für den der Dome inzwischen ein besonderer Ort ist, obwohl er am Samstag seinen ersten Sieg in einem Spiel in Düsseldorf feiern durfte.

Düsseldorf darf sich auch in der neuen Saison auf bis zu sechs weitere Highlightspiele freuen. Der BHC wird mindestens bis 2022 immer mal wieder im Dome spielen, um von der großen wie modernen Halle mit ihren vielen VIP-Plätzen (finanziell) profitieren zu können. Die kritischen Stimmen der Fans aus dem Bergischen Land, die fürchten, dass ihr Klub durch die Gastspiele in der Landeshauptstadt seine Wurzeln verlieren könnte, verstummen zunehmend. Auch sie scheint das Erlebnis in Düsseldorf zu begeistern. Und fast hätten sie den größten Erfolg der Vereinsgeschichte feiern können: Es fehlte nur ein kleiner Schritt zum Europapokal.

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