Berauschte Fortuna demütigt Maier und Co.

Vor 40 Jahren schießen die Düsseldorfer im Rheinstadion Bayern München mit 7:1 ab.

Berauschte Fortuna demütigt Maier und Co.
Foto: Horstmüller

In den „Fortuna-Momenten“ blickt die WZ auf besondere Spiele und Ereignisse der Vereinsgeschichte zurück. Der sechste Teil erzählt vom 9. Dezember 1978 - als der ruhmreiche FC Bayern ein historisches Debakel erlebte.

Fortuna-Momente

Schwankende Leistungen in den vorherigen Spielen hatten an diesem Dezembertag nur 26 000 Zuschauer den Weg ins Rheinstadion finden lassen. Und das, obwohl der FC Bayern München mit seinen Stars Sepp Maier, Klaus Augenthaler, Paul Breitner und Karl-Heinz Rummenigge zu Gast war. Diejenigen, die gekommen waren, bereuten es nicht. Denn bereits nach einer halben Minute ging die Mannschaft von Trainer Heinz-Dieter Tippenhauer durch einen Treffer von Klaus Allofs in Führung. Augenthaler konnte zur Mitte der ersten Hälfte ausgleichen.

In der Pause machte sich die Sprinkleranlage auf dem Rasen selbstständig — und die Bayern gingen baden. Denn was folgte, war ein einziger Fortuna-Rausch. Allofs zweites Tor vor der Pause (24.) wäre für die Münchner noch zu reparieren gewesen, aber Wolfgang Seel (51./58.), Gerd Zimmermann (65.) per Foulelfmeter und Emanuel Günther (74./86.) sorgten in einer der besten Halbzeiten der Fortuna-Vereinsgeschichte für einen denkwürdigen Triumph. Bis heute ist das 1:7 im Rheinstadion die höchste Auswärtsniederlage der Bayern in der Bundesliga.

„Ich wusste vorher, dass wir das Spiel gewinnen. Die Bayern hatten Stunk mit ihrem damaligen Trainer Gyula Lorant“, sagte Tippenhauer. Dieser war nach der Pleite angefressen. „Bei uns haben Leute versucht, auf Abseits zu spielen, die das überhaupt nicht können“, schimpfte Lorant. Es war dessen letztes Spiel auf der Bayern-Bank.

Das 7:1 gehört zweifellos zu Fortunas absoluten Höhepunkten der Vereinsgeschichte. Zudem war die Partie so etwas wie der Startschuss in einer der erfolgreichsten Spielzeiten der Vereinsgeschichte. In der Bundesliga belegten die Rot-Weißen am Saisonende zwar „nur“ den siebten Platz. Doch im Mai 1979 bestritt die Fortuna im Finale des Europapokals der Pokalsieger gegen den FC Barcelona in Basel ihr größtes Spiel, auch wenn es verloren ging (3:4 nach Verlängerung). Fünfeinhalb Wochen später gab es doch noch einen Titel: im DFB-Pokalfinale gegen Hertha BSC (1:0 n.V.).

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