„Beach-Liga“ in Düsseldorf : Selbst ist der Beachvolleyballer
Düsseldorf Ab dem Wochenende wird in Düsseldorf wieder Beachvolleyball gespielt. Ohne Zuschauer, aber mit bekannten Namen. Das Besondere an dem vierwöchigen Turnier: Die Sportler haben es selbst organisiert — ohne den Verband im Hintergrund.
Es wird ein ungewohntes Bild sein, das sich den Athleten ab Samstag unweit der Arena bieten wird. Die Plätze sind präpariert, die Teams und die Schiedsrichter vor Ort, die Kameras in Position, doch etwas wird nicht da sein: die Zuschauer. „Die typische Centercourt-Stimmung wird definitiv fehlen“, sagt Sven Winter, Beachvolleyballer bei der DJK Tusa 06 und Mitglied des Stockheim-Teams, das Düsseldorfer Olympia-Kandidaten auf dem möglichen Weg zu den Olympischen Spielen begleitet. Monatelang bereitete sich der 21-Jährige auf die Saison vor, doch dann kam Corona, sämtliche Turniere wurden abgesagt. Da habe er sich schon mal gefragt: „Wofür hast du den ganzen Winter eigentlich gearbeitet?“
Nun weiß er es. Und ist erleichtert wie glücklich. Denn ab dem Wochenende kann er doch noch spielen. Dann beginnt in Düsseldorf die „Beach-Liga“, ein Wettbewerb über vier Wochen für 16 Teams – acht bei den Frauen, acht bei den Männern. Zuschauer vor Ort sind nicht erlaubt, die Spieler müssen einem strengen Hygienekonzept folgen, wohnen in der Zeit im Hotel und werden regelmäßig getestet, Bälle und Netze werden desinfiziert. Zudem gibt es im Beachvolleyball ja keine Zweikämpfe, es wird an der frischen Luft gespielt, mit wenigen Aktiven. „Wenn man das und die neuen Infektionszahlen berücksichtigt, sehe ich das Risiko relativ gering“, sagt Winter.
Düsseldorf ist Heimat mehrerer Spitzenspieler
Dass die Beach-Liga in Düsseldorf steigt, ist kein Zufall. In den vergangenen Jahren wurde die Stadt Heimat diverser Spitzen-Beachvolleyballer. Zudem seien die Plätze neben der Arena „eine wunderbare Location“, wie Daniel Wernitz sagt, „zweifach eingezäunt, wir können das wunderbar Corona-konform aufstellen“.
Wernitz, seit mehr als 15 Jahren aktiv, ist einer der Organisatoren des wochenlangen Turniers. Denn die Idee dazu kommt nicht vom Verband, sondern von den Sportlern selbst. Alexander Walkenhorst, Bruder von Olympiasiegerin Kira und als Partner von Sven Winter ebenfalls bei der Tusa 06 aktiv, hatte sie in Australien. Da war er gerade, als binnen weniger Tage weltweit alles abgesagt wurde.
Fans können und sollen sich beteiligen
Also tat er sich mit Wernitz und Manager Constantin Adam zusammen, erfand ein Turnierformat, erstellte ein Hygiene- und Medienkonzept. Denn dass keine Zuschauer vor Ort sind, heißt nicht, dass es keine geben wird. Die Spiele werden kostenlos auf der Streaming-Platttform „Twitch“ übertragen, die Fans können hinterher den Spieler des Spiels küren und über eine Chatfunktion mit den Sportlern reden. Die Organisatoren sprechen schon vom „interaktivsten Sportevent des Jahres“.