Düsseldorf Liebesdienste mit falschen Fünfzigern bezahlt

Prostituierte wurden in ein Büro an der Grafenberger Allee bestellt. Der 38-jährige Angeklagte meldete sich krank.

Düsseldorf: Liebesdienste mit falschen Fünfzigern bezahlt
Foto: dpa

Düsseldorf. Dass sie von Freiern ins Büro bestellt werden, ist für viele Prostituierte nichts Außergewöhnliches. Doch der Kunde, der die Damen dort erwartete, zahlte für die Liebesdienste mit Blüten. Vier Frauen hatte er angeblich insgesamt mehr als 3000 Euro in falschen Euro-Scheinen übergeben. Dafür sollte der 38-Jährige sich am Montag vor dem Landgericht verantworten.

In einem Gewerbekomplex an der Grafenberger Allee hatte der Angeklagte ein kleines Büro angemietet. Dort empfing er zwischen Juli 2014 und Januar vergangenen Jahres vier Prostituierte, mit denen er sich meist telefonisch verabredet hatte. In drei Fällen kam es auch zum Geschlechtsverkehr, bei einer Prostituierten verschwand der 38-Jährige plötzlich wieder, ließ aber sechs falsche Fünfziger zurück.

Verdacht schöpften die Frauen zunächst nicht, zumal sie in einem Fall mittags, in einem anderen nachmittags zu der Geschäftsadresse bestellt wurden. In einem Fall hatte der Angeklagte, der inzwischen in einem Pflegeheim arbeitet, mit der Prostituierten ein „Rollenspiel“ vereinbart, für das sie bis zu 3000 Euro erhalten sollte. Nach dem Sex machte sich Mann unter einem Vorwand aus dem Staub. Anhand der zurückgelassenen Kondome konnte er identifiziert werden.

Im Prozess vor dem Amtsgericht hatte er einen Teil der Vorwürfe eingeräumt. Das Falschgeld allerdings will er von einem Freund namens „Patrick“ erhalten haben, der angeblich heimlich zuschauen wollte. Zunächst will der Altenpfleger gar nicht gewusst haben, dass die Fünfziger nicht echt waren. Von dem unbekannten Dritten fehlt allerdings jede Spur.

In erster Instanz war der 38-Jährige vom Amtsgericht zu zwei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt worden. Zur Berufung vor dem Landgericht meldete er sich am Montag kurzfristig krank: In dem Pflegeheim, wo er arbeitet, sei der Norovirus ausgebrochen. Nun müssen alle sieben Zeugen am 26. Februar noch einmal erscheinen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort