Lernen begabte Düsseldorfer besser in Duisburg?
Bildung: Begabte Schüler sind in normalen Schulen oft unterfordert. Doch eine extra Schule für sie passt nicht ins Konzept der Stadt. Abhilfe schaffen Einrichtungen in der Region.
Düsseldorf. "Das Förderangebot für begabte Schüler ist in Düsseldorf nicht gut", sagt Kerstin Uebachs Merbecks. Ihr Sohn Tristan (16) ist so ein Kind. Ein Psychologe stellte sein außergewöhnliches Talent fest, nachdem er sich im Unterricht oft gelangweilt hatte. "Doch die Lehrer an seiner Schule haben sich nicht entsprechend um ihn bemüht und eine Begabtenschule gibt es in Düsseldorf nicht", sagt die vierfache Mutter.
Auch das Angebot der außerschulischen Förderung durch das Competence Center Begabtenförderung der Stadt (CCB) reichte Tristan nicht aus, obwohl er bereits eine Klasse übersprungen hatte. Nach dem achten Schuljahr schickte seine Mutter ihn auf die English International School St.George’s nach Duisburg, wo er 2009 das A-Level - das britische Abitur - ablegte. Auch andere Einrichtungen in der Region, wie die Christophorusschule in Königswinter, erfreuen sich großer Beliebtheit.
Ein Weg, den offenbar immer mehr Eltern aus Düsseldorf für ihre Kinder einschlagen. Rund 150 der 430 Schüler in Duisburg kommen aus der Landeshauptstadt. "Ohne die Düsseldorfer würde es schlecht aussehen für unsere Schule", sagt Sprecherin Angela Emons. Zwar sei die Schule keine ausgewiesene Einrichtung für begabte Kinder. Die Vorteile für die Schüler seien für viele Eltern jedoch entscheidend. "Wir haben kleine Klassen mit 6 bis 20 Schülern und eine Ganztagsbetreuung bis 18Uhr", erklärt Emons. "Außerdem wird der gesamte Unterricht auf Englisch gehalten, so dass sie die Fremdsprache flüssig sprechen lernen." Dazu werde eine Einteilung der Schüler nach ihrem Leistungsstand vorgenommen und jede Gruppe nach ihren Bedürfnissen speziell gefördert.