Leitfaden soll Ärzte für bessere Kommunikation mit Patienten schulen

Düsseldorf (dpa). Zeitdruck, unverständliche Fremdworte und wenig Einfühlungsvermögen - viele Patienten halten die Kommunikation der Ärzte für verbesserungswürdig. Mit einem Leitfaden „Kommunikation im medizinischen Alltag“ will die Ärztekammer Nordrhein jetzt dazu beitragen, dass Arzt und Patient sich besser verstehen.

Ärztekammer-Präsident Rudolf Henke.

Ärztekammer-Präsident Rudolf Henke.

Foto: Sebastian Kahnert

„Eine gelungene Kommunikation ist entscheidend für den Behandlungserfolg“, sagte der Ärztekammer-Präsident Rudolf Henke, am Dienstag in Düsseldorf.

Allerdings unterbreche ein Arzt im Regelfall nach durchschnittlich 18 Sekunden den Patienten. Überlastung und die Orientierung an Budgets könnten Gründe für die mangelnde Kommunikation sein, aber auch Angst oder fehlende Reife bei der Auseinandersetzung mit existenziellen Fragen wie dem Tod.

Der 75 Seiten lange Praxisleitfaden wurde in der Schweiz entwickelt und an das deutsche Recht und den Sprachgebrauch angepasst. Bisher gebe es in Deutschland zwar einige Lehrbücher in dem Bereich, aber keine Leitfäden, sagte André Karger von der Uniklinik Düsseldorf, der den Ratgeber mit erarbeitet hat. Die Kommunikation zwischen Arzt und Patient soll auch Tagesordnungspunkt auf dem Deutschen Ärztetag sein, der am 12. Mai in Frankfurt am Main beginnt.

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