Leichenfund in Golzheim: Wann und wie starben Mutter und Sohn?

Umstände der Todesfälle in Golzheim bleiben mysteriös.

Düsseldorf. Die Wohnungstür in der zweiten Etage des roten Backsteinhauses an der Lützowstraße ist mit einem Polizeisiegel verschlossen. Auf der Fußmatte liegen weiße Tulpen und Rosen verstreut. Hinter dieser Tür wurden am Freitagnachmittag die Leichen der 83-jährigen Bewohnerin und ihres 60-jährigen Sohnes gefunden. Noch immer ist vollkommen unklar, woran beide starben. Die Körper waren stark verwest.

Schwer vorstellbar, dass in dem kleinen Haus im bürgerlichen Golzheim so große Anonymität herrschte, dass der Tod zweier Menschen erst auffiel, als der Verwesungsgeruch im Treppenhaus nicht mehr zu ignorieren war.

Das allerdings, so sagt Gerichtsmediziner Wolfgang Huckenbeck, kann bereits nach einer oder zwei Wochen der Fall sein. Gerade bei warmer Heizungsluft. Diese könne der Leiche einerseits Feuchtigkeit entziehen. "So haben wir in Düsseldorf auch schon Leichen nach einem Jahr mumifiziert aus der Wohnung geholt", erklärt Huckenbeck. Im anderen Fall könne die Feuchtigkeit aber eingeschlossen und die Fäulnis beschleunigt werden.

Das wäre eine mögliche Erklärung, warum die Ermittler bisher nicht sagen können, ob einer von beiden den anderen und dann sich selbst getötet hat - oder ob sogar Mutter und Sohn einen natürlichen Tod starben.

Bis das Obduktionsergebnis vorliegt, werden keinerlei Informationen, die zu Spekulationen führen könnten, an die Öffentlichkeit gegeben. Fest steht nur, dass die Wohnungstür von innen verschlossen war.

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