Langstreckenflüge ein voller Erfolg

240 000 Fluggäste auf den neuen Jets. Auch die Crews sollen jetzt hier stationiert werden.

Düsseldorf. Carsten Wirths ist bei der Lufthansa Leiter des Programms "Expansion DUS". Die Passagierzahlen der größten deutschen Fluggesellschaft wurden von 2005 bis 2007 kräftig gesteigert, von 3,7 auf 4,3 Millionen. Da sich der positive Trend dank der neuen Betriebsgenehmigung des Flughafens fortgesetzt hat, dürfte das abgelaufene Jahr mit 4,6 Millionen Passagieren zu Buche schlagen. Hinter Air Berlin/LTU ist die Kranichlinie die Nummer zwei am Düsseldorfer Flughafen.

WZ: Herr Wirths, spürt die Lufthansa in Düsseldorf die Wirtschaftkrise?

Carsten Wirths: Wir spüren sie, jedoch zurzeit in geringerem Umfang als die Realwirtschaft. Die Firmen sparen an den Sachausgaben, und dazu gehören die Reisekosten. Bislang sind bei Lufthansa aber keine gravierenden Entscheidungen notwendig. Wir überprüfen unser Streckenportfolio. Auf einigen Strecken werden Frequenzen verringert oder zwei Flüge mit kleineren Flugzeugen durch einen mit einem größeren ersetzt.

Wirths: Nein. Er ist der Bedeutung des Düsseldorfer Flughafens in einem außergewöhnlichen starken Markt geschuldet.

Wirths: Wobei Düsseldorf für uns kein Drehkreuz (Hub) ist. Lufthansa bündelt maßgebliche Verkehre in alle Welt in den Hubs Frankfurt und München. Dort haben die Flughäfen schlichtweg viel mehr Kapazitäten, als in Düsseldorf - dafür sind die Märkte dort kleiner. Die drei seit Mai in Düsseldorf stationierten großen Flugzeuge für die Langstrecken nach New York, Chicago und Toronto und im Winter Miami bedienen zwar in erster Linie den lokalen Markt, wir verzeichnen aber auch zwischen 30 und 50Prozent Umsteigerpassagiere. Es gibt in Düsseldorf also Drehkreuz-ähnliche Funktionen.

Wirths: Unsere Erwartungen wurden übertroffen. Wir haben rund 240 000 Passagiere gezählt, die Auslastung der Jets lag zwischen 80 und 90 Prozent und damit über dem Konzerndurchschnitt. Das liegt auch daran, dass wir mit unseren Partnern United Airlines und Air Canada in Chicago und Toronto hervorragende Anschlussflüge in die USA bieten können - in Toronto funktioniert die Weiterreise sogar schneller und unkomplizierter als in den Vereinigten Staaten selbst. Das wissen viele Kunden nicht und sind dann sehr erfreut.

Wirths: 500, die Zahl der Arbeitsplätze durch unser Engagement in Düsseldorf liegt jetzt bei rund 2500. Wir prüfen zudem, die Crews für die Fernstrecken hier zu stationieren.

Wirths: Nein, derzeit nicht. Wir müssen abwarten, wie sich das Jahr entwickelt. Grundsätzlich werden immer wieder Optionen wie etwa die Westküste der USA durchdacht, aber die Lufthansa prüft solche Entscheidungen lieber vorab sehr sorgfältig.

Wirths: Daran arbeiten wir und haben vieles verbessert. Es gibt mehr Schalter, mehr Platz und schnellere Abläufe. Unsere Kunden nutzen zunehmend die neuen Möglichkeiten des Check in. Diese gehen ja über die bekannten Automaten hinaus. Es gibt doch nicht Bequemeres, als sich zu Hause oder im Büro die Bordkarte auszudrucken. Sie können heute sogar per SMS einchecken und bekommen einen Barcode auf Ihr Handy-Display gesendet, den Sie bei der Kontrolle über den Scanner halten. Einfacher geht’s eigentlich nicht mehr.

Wirths: Wir freuen uns sehr auf das Parkhaus. Es wird nun im Juli und damit nur etwas später fertig als geplant. Das Parkhaus bedeutet für unsere Passagiere Zeitersparnis und Erleichterung, denn die Parkhäuser 1 bis 3 laufen am Vormittag schnell voll - und das dann anzusteuernde P8 liegt am anderen Ende des Terminalkomplexes. Das sind übrigens genau die Stellschrauben, an denen der Flughafen richtigerweise dreht: Gute Erreichbarkeit, schnelle Abfertigungszeiten und die kurzen Wege machen den Flughafen und die Airlines erfolgreich. Für den Passagier kommt es auf eine attraktive Reisezeit von Tür zu Tür an.

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