Langer Weg zum sauberen Wasser

Endlich gibt es konkrete Schritte für die Sanierung der PFT-Fahne. Doch Geduld ist gefragt.

Langer Weg zum sauberen Wasser
Foto: David Young

Düsseldorf. Mittlerweile zum dritten Mal hatten Stadtverwaltung und Flughafen zu einem Informationsabend über die PFT-Verseuchung auf dem Flughafengelände geladen. Im Gegensatz zu den früheren Veranstaltungen leitete WDR-Moderator Thomas Heyer in Kaiserswerth durch den sachlich verlaufenden Abend.

Die gute Nachricht stellte Umweltdezernentin Helga Stulgies gleich an den Anfang: Inzwischen wurden Obst und Gemüse aus den Lohausener und Kaiserswerther Gärten untersucht: Weder in Äpfeln, Birnen, Pflaumen, Zucchinis oder Kartoffeln wurde PFT gefunden. Was man jedoch von den Fischen in den drei Kaiserswerther Seen nicht behaupten kann. Ihr Fleisch ist mit PFT belastet, weshalb ein Angelverbot ausgesprochen wurde. Eine weitere schlechte Nachricht: Die Schmutzfahnen haben sich innerhalb eines Jahres erheblich in Richtung Rhein ausgeweitet. Bei einer weiteren Ausbreitung muss das Gelände des Duisburger Wasserwerks durch eine hydraulische Sperre gesichert werden.

Solche Sperren sind auch für die drei Eintragstellen auf dem Flughafengelände, dem ehemaligen Feuerlöschbecken, der Feuerwache Nord und der Unfallstelle der Atlas Airline vorgesehen.

Danach geht es an eine zügige Reinigung des Wassers. Immerhin hat der Flughafen inzwischen ein Verfahren entwickeln können, um die vom Löschschaum herrührenden PFTs komplett aus dem Wasser herauszuholen. Ende September kam der Durchbruch.

„Probleme macht uns allerdings noch das Eisen, deshalb wird bei der Großanlage noch eine Enteisungsanlage vorgeschaltet“, erklärte Peer Hendrik Leßlich, beim Flughafen zuständig für den Umweltschutz. Für die Großanlage sind drei Förderbrunnen geplant, von denen aus das Wasser über einen Kiesfilter, die Enteisungsanlage, zwei Ionenaustauscher und zwei Aktivkohlefilter geleitet wird.

Das Ganze wird in einer Halle stehen, ein entsprechender Bauantrag wird vorbereitet und muss dann durch die politischen Gremien. Zudem sei der Rückbau des Feuerlöschübungsbeckens seit zwei Wochen abgeschlossen. Der Boden wurde ausgebaggert und das Gelände versiegelt. Die Vorbereitungen zur Bodensanierung laufen.

„Das Düsseldorfer Verfahren hat Modellcharakter“, bescheinigt Harald Burmeier, der als Spezialist für Altlastensanierung vor einem Dreivierteljahr als externer Berater dazugestoßen war.

Nun wollten die Bürger wissen, wann die Grenzen des Grundwasserförderverbots eingeschränkt werden können. Doch Stulgies dämpfte die Erwartungen: Weil sich die Fahnen weiter ausbreiten, sei zunächst eher mit einer Ausweitung des Förderverbots zu rechnen als mit einer Rücknahme.

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