Lange Schlangen vor dem Straßenverkehrsamt

Im April hatte die Stadt eine Verbesserung der Situation versprochen — doch sichtbar ist die bis heute nicht geworden.

Lange Schlangen vor dem Straßenverkehrsamt
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Kirill Fomin hat schlechte Laune. Seit fünf Uhr in der Früh steht er vor dem Straßenverkehrsamt am Höherweg und wartet darauf, dass der Schalter öffnet und er sein Auto zulassen kann: „Das ist eine absolute Frechheit, was die hier mit den Bürgern veranstalten. Vorige Woche wollte ich telefonisch einen Termin vereinbaren, hätte dann aber fast zwei Wochen warten müssen.“ Hinter ihm stehen noch etwa 100 Menschen, die es ebenfalls kaum erwarten können, bis es endlich losgeht.

Um 7.30 Uhr gehen die Jalousien nach oben, aber die Mitarbeiterin muss noch telefonieren. Dann ist Fomin an der Reihe und bekommt die erste Wartemarke. 15 Minuten wird es dann noch dauern, bis er sein Auto zulassen kann.

Anfang April hatte die WZ bereits darüber berichtet, dass es am Straßenverkehrsamt zu erheblichen Verzögerungen kam. Amtsleiter Ralph Schütte schob die angespannte Situation auf die Warnstreiks im öffentlichen Dienst, Personalversammlung und den früh einsetzenden Frühling.

Damals sagte er aber auch: „Der Berg, den wir vor uns hergeschoben haben, ist im Wesentlichen abgearbeitet und wir können die Kapazität für Termine per Internet jetzt wieder hochfahren.“ Schaut man sich aber nun im Amt um, fällt sofort auf: Die Serviceplätze 45 bis 52 sind gar nicht mehr in Betrieb. In diesem Arbeitsbereich stehen Container der Awista.

Um 7.40 Uhr sind lediglich die Schalter 37 bis 44 komplett besetzt. Auf den Plätzen 29 bis 36 sitzen drei Leute, auf Platz 21 bis 28 ist überhaupt niemand zu sehen — lediglich eine Jacke hängt über einem Stuhl. Offensichtlich ist der Mitarbeiter nur nicht da. Zwei Personen sind es auf den Plätzen 13 bis 20.

Wer denkt, dies sei eine Ausnahme, der täuscht sich. Denn am Tag zuvor das gleiche Bild. Die Menschen stehen bis zum Eingang des ADAC, und der ist ein gutes Stück entfernt. Klaus Hakelberg regt sich auf: „Ich bin um 7.15 Uhr angekommen und hatte schon etwa 100 Leute vor mir.

Um kurz vor acht Uhr habe ich dann am Infoschalter eine Wartenummer bekommen, darauf stand, dass ich voraussichtlich um 11.10 Uhr drankomme, letztendlich wurde es 11.30 Uhr.“ Wenn man dann sehe, dass jede Menge Schalter unbesetzt seien, sei die Wut der Leute nur verständlich.

Die Stadt Düsseldorf erklärt dazu: „Für die notwendigen Arbeitsplätze steht Personal zur Verfügung.“ Grundsätzlich habe sich die Situation im Amt sogar verbessert, Probleme gäbe es akut aufgrund sich häufender Feiertage und gleichem Kundenaufkommen an weniger Werktagen. Aber dem Amt liegen nach Angaben der Stadt auch Änderungsvorschläge vor, die das Ergebnis einer Organisationsuntersuchung sind. „Die Inhalte werden jetzt erörtert.“

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