Villa in Garten integriert Ruinengarten gewinnt Architektur-Preis

Düsseldorf · Bauherr des besonderen Projekts möchte anonym bleiben. Jury lobt das „Bewahren, Schützen und Gestalten aus Bestehendem“.

 Zwei gusseiserne Säulen markieren den Eingang des Ruinengartens. Sie waren zuvor an anderer Stelle in einer ehemaligen Villa eingebaut.

Zwei gusseiserne Säulen markieren den Eingang des Ruinengartens. Sie waren zuvor an anderer Stelle in einer ehemaligen Villa eingebaut.

Foto: Sibylle Pietrek

Das Land hat die Landschafts-Architektur-Preise 2020 vergeben und dabei gleich drei Projekte in Düsseldorf bedacht. Neben dem „Stadt-Natur-Park“ im neuen Viertel Grafental (Flingern) und dem Dachgarten der Zentrale des Internetunternehmens Trivago wurde auch ein Ruinengarten ausgezeichnet. Der Bauherr dieses besonderen Projekts möchte anonym bleiben. Der Entwurf stammt vom Landschaftsarchitekten Volker Püschel aus Mettmann, verwirklicht haben die Idee zwei Unternehmen aus Langenfeld und Mönchengladbach.

Ausgangspunkt des Projekts war eine Villa, die bereits zum Abriss freigegeben war. Auf einem rund 6000 Quadratmeter großen Grundstück befand sich neben zwei bewohnten Villen noch eine verlassene Backsteinvilla, die im frühen 20. Jahrhundert gebaut worden war. Efeu, Rosen, wilder Wein und Kletterhortensien hatten das Gebäude schon überwuchert — und waren für den Architekten der Anlass umzudenken. Die Villa wurde nicht abgerissen, sondern in den Garten integriert. Die Wände des Erdgeschosses blieben stehen und rahmen nun den Garten. Durch ihren Schutz ist im Inneren ein mediterranes Klima entstanden. Dazu passen die heutigen Pflanzen. Dort stehen jetzt ein Olivenbaum, Feigen, Aprikosen, eine europäische Palme, ein alter Weinstock, viele Rosen und Lavendel. Der Höhepunkt dieses Ruinengartens ist eine 25 Quadratmeter große und beheizbare Orangerie, die sich in ihrer Dachform in Höhe und Breite der vorhandenen Restmauer anpasst.

Die Jury des Landschafts-Architektur-Preises zeigte sich unter anderem beeindruckt von dem ungewöhnlichen Schritt, den Architekt und Bauherr gewagt haben: „Besonders zu loben an der Idee ist die Haltung, durch Bewahren, Schützen und Gestalten aus Bestehendem einen Gartenschatz zu gestalten, der von seinen Besitzern augenscheinlich bestens angenommen und gepflegt wird“, hieß es in der Begründung.

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