Kurzfilm-Fest feiert Einsenderekord

Über 1000 Filme wurden eingereicht. Im Vordergrund stehen vor allem starke Frauen.

Kurzfilm-Fest feiert Einsenderekord
Foto: Florian Sawatzki

Das von Studenten der Heinrich-Heine-Universität organisierte Filmfest Düsseldorf kann einen beachtlichen Rekord vermelden: 1026 Kurzfilme wurden in diesem Jahr eingesendet. Zum Vergleich: In den beiden vergangenen Jahren waren es 206 beziehungsweise 279 Einreichungen. „Jetzt gab es zum ersten Mal die Möglichkeit, auch über ein Onlineportal Filme direkt hochzuladen statt sie per Post zu schicken“, sagt Christina Sandmeyer (21) vom Filmfest-Team über den großen Anstieg. Masse statt Klasse bedeute das aber nicht. „Die Qualität der Filme war erfreulich hoch.“

Seit Ende Mai haben sie und neun andere Studenten insgesamt 580 Kurzfilme angeschaut. „Die anderen fielen raus, weil sie gegen die Kriterien verstoßen haben“, erklärt Katharina Tiemann (21). Unter anderem dürfen die Filme nicht kürzer als drei und nicht länger als 30 Minuten sein. Außerdem darf der Regisseur bisher nicht mehr als fünf Filme veröffentlicht haben - um Newcomern eine Plattform zu geben.

Seit Ende Mai gab es 32 Sichtungstermine, an denen sich die Studenten, die alle aus dem Studiengang Medien- und Kulturwissenschaft kommen, die Filme angesehen haben. Zehn Stunden saßen sie jeweils beisammen. Nach jedem Film wurde diskutiert und bewertet: Welcher Streifen verdient es, beim Filmfest gezeigt zu werden? „Natürlich war das kontrovers und es wurde auch mal rumgeschrien. Aber es ging nie auf die persönliche Ebene. Alle hatten immer die Sache im Blick“, sagt Jana Vierhuf (20). „Wir kannten uns vorher kaum, aber die ganze Arbeit jetzt hat uns total zusammengeschweißt.“

21 Filme aus 19 verschiedenen Ländern, darunter Panama, Sri Lanka, Nepal und Südkorea, sind letztlich im Programm gelandet. Einsendungen aus Düsseldorf gab es auch, kamen aber nicht in die endgültige Auswahl.

Klassisches Popcornkino und anspruchsvolle Kost - beim Filmfest geht beides. Es gibt aber auch thematische Schwerpunkte. „Viele Filmemacher stellen junge Frauen mit starken Persönlichkeiten in den Vordergrund“, sagt Katharina Tiemann.

Das Genre Drama sei am häufigsten im Programm vertreten. Auch Filme mit Medienkritik oder über den Koreakonflikt sind dabei. „Wir haben aber auch diskutiert, ob man wirklich alle derzeit politisch brisanten Themen aufgreifen muss. Das wird ja von Studenten auch irgendwie erwartet. Wir glauben aber, dass das schnell auch mal zu gedrungen wirkt.“

Was macht das Genre Kurzfilm für die Studentinnen, die 580 Filme gesichtet haben, so reizvoll? „Man ist nicht angewiesen, 90 Minuten zu füllen. Dadurch entsteht oft eine ganz besondere Dynamik“, erklärt Katharina Tiemann.

„Mich fasziniert vor allem, wieviel man in so kurzer Zeit erzählen und rüberbringen kann“, ergänzt Christina Sandmeyer. „Der Zuschauer wird da oft in Situation reingeworfen, und es gibt keine lange Anlaufzeit.“

Wie in den vergangenen Jahren gibt es zwei Publikumspreise, die mit jeweils 750 Euro dotiert sind. Auch ein Jurypreis (1000 Euro) wird vergeben. Der Jury gehören in diesem Jahr unter anderem der Schauspieler Richard Sammel (Inglourious Basterds), Filmeditor Alexander Berner (Das Parfum, Cloud Atlas) und Nachwuchsschauspielerin Mercedes Müller (Tschick) an.

Das Filmfest findet am 15. und 16. November, jeweils ab 17.30 Uhr, im Hörsaal 3A der Heinrich-Heine-Universität statt. Das Finale steigt am 17. November ab 17.30 Uhr im Filmmuseum Düsseldorf. Der Eintritt ist an allen Tagen kostenlos.

Weitere Infos und das vollständige Filmprogramm unter

filmfest-duesseldorf.de

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