Düsseldorf Kunstakademie: Pärchen stürzt in 30-Meter-Schacht

Studenten waren auf das Dach der Kunstakademie geklettert und dann in einen Kamin gefallen. Frau in Lebensgefahr.

Düsseldorf: Kunstakademie: Pärchen stürzt in 30-Meter-Schacht
Foto: Patrick Schüller

Düsseldorf. Abschlussprüfungen stehen diese Woche in der Kunstakademie an. Nach ihrer Präsentation hielt sich eine Studentin Montagnacht noch in dem Gebäude auf. Zusammen mit einem Gaststudent, der ebenfalls Mitte zwanzig ist, kam sie auf eine gefährliche Idee. Die beiden kletterten von der Terrasse auf das Dach der Akademie. Möglicherweise wussten sie nicht, dass es dort einen 30 Meter tiefen Kamin gibt. Plötzlich fielen die beiden in den Schacht und stürzten ab. Nach einer dramatischen Rettungsaktion konnten beide von der Feuerwehr geborgen werden. Die Studentin schwebt in Lebensgefahr.

Um punkt drei Uhr hatten Kommilitonen die Feuerwehr alarmiert. Bereits sieben Minuten später waren die ersten Retter der Feuerwache Münsterstraße vor Ort. Von oben nahm ein Beamter Kontakt mit den Studenten auf. Beide waren ansprechbar.

Düsseldorf: Paar stürzt in 30-Meter tiefen Kaminschacht
27 Bilder

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Ein Spezialist der Höhenrettungstruppe wurde in den 80 mal 80 Zentimeter tiefen Kaminschacht herabgelassen. Er sollte zunächst feststellen, in welchem Zustand die beiden waren und erste medizinische Maßnahmen einleiten. Beide konnten mit Medikamenten und Infusionen versorgt werden.

Währenddessen versuchten Feuerwehleute auch, von innen zu den Verletzten zu gelangen. Vom Grundstein aus konnte eine kleine Türe zum Kamin geöffnet werden. Der Gaststudent lag auf mehreren Stahlträgern, die sich in dem Schacht befinden. Er konnte schwer verletzt über die kleine Türe geborgen und ins Krankenhaus gebracht werden.

Die junge Frau befand sich noch zwei Meter tiefer auf dem Grund des Schachts. Da sie lebensgefährlich verletzt war, musste die Rettung gründlich vorbereitet werden. Mit Medikamenten wurde die Studentin zunächst ruhig gestellt. Erst nachdem ihr ein Korsett und eine Halskrause angelegt wurden, zogen die Höhenretter sie behutsam nach oben.

Wie Kunstakademie-Sprecher Alexander Wissel erklärte, haben alle Klassen jeweils einen Nachtschlüssel zu dem Gebäude. Von dort aus kann man auf die Terrasse gelangen: „Mit einigem Aufwand ist es möglich, an eine Leiter zu gelangen, mit der man aufs Dach klettern kann.“ Montagnachmittag tagte das Rektorat, um zu entscheiden, ob diese Leitern entfernt werden. Derweil sind viele der Absolventen geschockt. „Das ist ein trauriger Tag für die Akademie“, sagte ein Student, der bei der Rettungsaktion dabei war.

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