Kunst: David geht, Tony Cragg kommt

An der Jacobistraße steht ein Wechsel bevor: Die rosa David-Skulptur macht Platz für eine Arbeit des neuen Rektors der Kunstakademie.

Düsseldorf. Robert Hartmann ist ein findiger Kopf. Der Vorsitzende des Künstlervereins Malkasten wollte vor einem Jahr eine Diskussion um "echte" Kunst auf der einen und Stadtmöblierung auf der anderern Seite. Zeitgleich wurde der Platz vor dem Malkasten an der Jacobistraße erstmals spektakulär genutzt: Ein Kran stellte die neun Meter große Kolossal-Skulptur David von Hans-Peter Feldmann auf.

Diese hatte zuvor am Kölner Dom für Furore gesorgt und eignete sich für die Debatte besonders, denn der Original-David ist eines der berühmtesten Standbilder auf der Welt - und als eines der Hauptwerke der Renaissance birgt er die Idee vom Menschen überhaupt, der bei Michelangelo in all seiner Schönheit auch den Göttern Gestalt geben durfte.

Dass der gülden und schweinchenrosa leuchtende Held Feldmanns durchaus kontrovers gesehen wird, versteht sich von selbst. Für Robert Hartmann ist dennoch klar: "Der Düsseldorfer Hans-Peter Feldmann hat für die Außenwirkung der Kunststadt Düsseldorf die größte Bedeutung."

Deswegen setzt er sich nun dafür ein, dass nach Ablauf der Präsentationszeit im September der David in Düsseldorf bleiben kann. Der Malkästner will auf die Victoria-Versicherung zugehen. Diese hätte an der Fischerstraße neue Möglichkeiten, die Figur zu platzieren.

Zwischen dem Atelierhaus und dem Neubau, der zum Schutze der Künstler ein wenig gen Norden gerückt ist, entsteht ein Platz - und wer an die Diskussion um das Atelierhaus denkt, wird diese Geste zu würdigen wissen. Der von Experten auf 120.000 Euro taxierte David müsse ja nicht gleich gekauft werden, findet Hartmann. Wenn die Victoria nicht will: Sammler Helge Achenbach hat gleich gezeigt, wie gerne er den David hätte.

Wenn David geht, kommt Tony Cragg. Der in Wuppertal lebende neue Rektor der Kunstakademie wird eine Bronze-Arbeit von 2008 vor dem Malkasten aufstellen. 3,60 Meter hoch und stolze 1200 Kilo schwer - mehr ist noch nicht bekannt. Auch einen Titel hat das Werk noch nicht.

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