Carl-Benz-Realschule in Niederkassel Kunst am Bau muss Schulneubauten in Düsseldorf weichen

Düsseldorf · Die Carl-Benz-Realschule in Düsseldorf-Niederkassel wird erweitert. Doch dafür muss das „Rondell“ verschwinden.

 Auch am Cecilien-Gymnasium wird gebaut. Archivbild.

Auch am Cecilien-Gymnasium wird gebaut. Archivbild.

Foto: Zanin

In Niederkassel/Oberkassel entsteht ein schulischer Schwerpunkt von gewaltigen Ausmaßen. Das Comenius-Gymnasium ist fünfzügig, das Cecilien-Gymnasium hat im nächsten Jahr die Voraussetzungen für die Fünfzügigkeit erreicht. Nun erhält die Carl-Benz-Realschule an der Lewitstraße gleich neben der Bezirkssportanlage einen Erweiterungsbau und wird damit dreizügig. Zugleich entsteht auf dem Areal des Cecilien-Gymnasiums eine Dreifach-Sporthalle für die Schulen Carl Benz und Ceci. Das Comenius-Gymnasium hat so eine Großturnhalle schon. Kostenpunkt der Neubaumaßnahmen: 19 745 Millionen Euro. Geopfert wird dafür das „Rondell“, eine Art Garten- und Liebeslaube als Kunst-am-Bau-Projekt der 1990er Jahre von Ilona und dem verstorbenen Wolfgang Weber.

Schon jetzt gibt es halsbrecherische Fahrradfahrten rasanter Schüler auf der verkehrsreichen Niederkasseler Straße. Um diese Straße zu entlasten, durch die die Rheinbahnbusse kaum durchkommen, wird der Autoverkehr die Neubauten von der Schorlemer Straße aus andienen. Wie die Projektleiter Torsten Schröder und Michael Köhler (IPM) im Oberkasseler Rathaus erklärten, sollen die Autofahrer die neuen Gebäude über den Parkplatz der Bezirkssportanlage ansteuern. Das Endstück der Lewitstraße wird jedoch einbezogen und dient als neuer Lehrerparkplatz auch für die Realschule.

Wo heute das „Rondell“ liegt, wird ein verkehrsberuhigter Bereich für Fahrradfahrer, Fußgänger und Rollstuhlfahrer entstehen. Das Kunstwerk, das schon mehrfach von Bauwagen angefahren wurde und in der Regel recht mitgenommen aussieht, steht mitten im Weg. „Dieser „Blumenständer“ wird schnell zurückgebaut. Die Schulen wollen ihn nicht mehr haben, weil sich die Schüler oft außerhalb der Schule dort versammeln. Das ist nicht gewollt. Außerdem müssen die Stadtwerke dort ihre Leitungen verlegen. Daher wird diese Kunst am Bau zugunsten der Schulhofplanung aufgegeben.“ So die prosaische Auskunft der Projektleiter.

Die linksrheinische Bezirksvertretung interessierte sich bei der Vorstellung der Pläne wenig um den Verkehr, eher schon für den Lärmschutz. Die neue Sporthalle liegt mitten im Wohngebiet. Die Politiker fürchten Ärger mit den Nachbarn. Hier geben die Projektleiter Entwarnung: Der Autoverkehr könne der Schorlemerstraße direkt abfließen. Und in der neuen Sporthalle werden die einzelnen Spielfelder akustisch voneinander getrennt. Und um 22 Uhr sei sowieso Schluss, dann werde die Sporthalle geschlossen

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