Düsseldorf Kunst als Vorbote für das NRW-Fest

Die Installation des Künstlers Tim Eiag am Marktplatz umspannt die alte Kämmerei. Auch Fallschirmspringer kommen zum Fest.

Düsseldorf: Kunst als Vorbote für das NRW-Fest
Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Einige Kilometer bunten Präsentbandes ziehen sich schon über das Gebäude der ehemaligen Kämmerei am Marktplatz: Wie Vorboten auf das große Fest zum 70. Geburtstag des Landes NRW in einer guten Woche flattern die hier und da miteinander verknoteten Bänder in den Landesfarben an der Fassade — doch Halt, was machen neben grünen, weißen und roten Bändern auch blaue in dem Sammelsurium?

„Das Logo der Stadt Düsseldorf ist blau, schließlich ist das hier ja eine Hafenstadt“, erklärt der Düsseldorfer Künstler Tim Eiag durch seine Flüstertüte bei der gestrigen Pressekonferenz vor der Kämmerei. Die Kunstinstallation soll noch weiter wachsen, bis zum 5. September, da beginnt die Veranstaltung Kunstpunkte, sollen die Bänder das Gebäude schmücken. „Dann nehme ich sie runter und knote sie zu einer großen Skulptur zusammen“, so Eiag. Er trägt einen Zensur-Balken als Sonnenbrille. Befreundete Künstler aus Wien hätten ihm das Gestell geschenkt.

Seit drei Monaten ist Eiag mit den Vorbereitungen beschäftigt, seit Anfang dieses Monats hat er Zugang zu dem Haus. Die Bänder, so wie sie am Freitag zu sehen waren, hat er aber an einem einzigen Tag hochgezogen. 1972 hat er eine ähnliche Installation in München zu den Olympischen Spielen gemacht. Das Material für seine jetzige Aktion ist ihm komplett gesponsert worden.

Nicht nur Eiags Kunst wurde am Freitag vorgestellt, der Oberbürgermeister und das Land erläuterten den Stand der Dinge zum NRW-Tag am nächsten Wochenende. Bisher kostet das dreitägige Fest unterm Strich eine Million Euro, Stadt und Land teilen sich etwas mehr als die Hälfte der Kosten, die andere Hälfte wird von Sponsoren abgedeckt.

Auch eine Million Besucher werden erwartet. Um zu vermeiden, dass es zu Gedränge wie beim Japan-Tag kommt, müssen auf der Rheinpromenade einige Terrassen etwas zurückgebaut werden. „Wir gehen aber davon aus, dass sich das Fest viel mehr entzerren wird“, so Helma Wassenhoven, Leiterin des NRW-Tag-Projektbüros. Schließlich erstrecke sich das Gelände nicht nur über die Rheinpromenade, sondern auch über den Schadowplatz, die Kö und die Festwiese auf der anderen Rheinseite.

Der Fähr-Shuttle über den Rhein ist im Gegensatz zur Kirmeszeit am NRW-Tag kostenlos. Am Samstag kommt der Fallschirmclub Remscheid mit einer russischen Antonov 2 — dem größten Doppeldecker der Welt — angeflogen, 12 Fallschirmspringer werden dann in Formation und mit mehreren Fahnen über der Festwiese abspringen. Die Remscheider sind amtierende Weltmeister in diesem Fach.

Künstler Tim Eiag ist eine Frohnatur, einzig ein Thema verdunkelt seine Miene: Ein paar seiner Bänder sind auch über das große Plakat zum Grand Départ an der Kämmerei gespannt. „Jetzt sieht das angeblich wie durchgestrichen aus. Eventuell soll ich also noch mal neu ran“, habe es vonseiten der Stadt geheißen. Die bestätigt das aber nicht.

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