Zwei junge Talente entdeckt

Christian Forsen und Armin Hartenstein werden auf der Art Cologne gefördert.

Düsseldorf. Die Düsseldorfer Künstler Christian Forsen und Armin Hartenstein sind die beiden "neuen Talente" auf der Art Cologne, die am 22.April beginnt. In der Regel ist dies der Auftakt für eine erfolgreiche Karriere. Christian Forsen (35), Meisterschüler von Georg Herold, unterrichtet selbst im Orientierungsbereich der Akademie. Er ist bekannt für labile, vom Kippen bedrohte, dennoch genau ausbalancierte Skulpturen.

Alle Elemente sind minimal verkeilt und tänzeln auf Eisschollen. Sie erinnern an Organismen, sind aber in latenter Gefahr, den Halt zu verlieren. Forsen skizziert kaum, sondern arbeitet direkt mit seinen Materialien, untersucht die Gewichtsverhältnisse und forscht letztlich nach einem ABC der Bildhauerei.

Armin Hartenstein (40), Meisterschüler von Fritz Schwegler, zeichnet und malt Krater-Landschaften. Es sind keine Abbilder der Realität, sondern handtellergroße anti-illusionistische Phantasiegebilde.

Der Künstler ist eher ein Philosoph der Kunst, ständig mit der Frage beschäftigt, wie Vorstellungen funktionieren. Schluchten prallen aufeinander, so dass sich Löcher und Strudel ergeben. Immer erhalten die Bilder ihre Spannung durch verschiedene Perspektiven, die in die Irre führen.

Hartenstein benutzt Flugzeug-Sperrholz, sägt die Formen mit einer Stichsäge aus, präzisiert die Form im Wechsel zwischen Fläche und Umriss und setzt die ersten Farben ins Hell-Dunkel. Er benutzt teilweise auch Collagen von Postkarten, wenn er etwa einen Kratersee braucht, der sich in seiner fotografischen Glätte von der sehr plastisch wirkenden Malerei abhebt.

Seine Bilder haben eine ungeheure Präzision im Spiel verschiedener Blaus, Braunblaus oder Rottöne. Die Farbskala ist minimal bemessen, und dennoch voller Licht und Schatten, so dass die einzelnen Abhänge und Schluchten wie ausgeschnitten wirken. Das gibt den Teilen in den Bildern jene Viel-Ansichtigkeit, als wolle Hartenstein die Farbflächen aufbrechen und den Illusionismus nicht nur erzeugen, sondern auch negieren.

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