Düsseldorf : Wie sich Jugendliche ihr Wohnen vorstellen
FFT-Sommerakademie: Jugendliche erarbeiten eine Performance zum Thema.
Düsseldorf. Ein versteckter Hinterhof neben dem S-Bahnhof in Flingern an der Dorotheenstraße ist Schauplatz der diesjährigen Sommerakademie „Close up“ vom Forum Freies Theater (FFT). In einer leerstehenden Altbauwohnung toben sich 22 Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren seit Beginn der Sommerferien künstlerisch aus: Mit Musik, Performances und Storytelling setzten sie sich mit dem Thema Wohnen auseinander. Am Freitagabend werden die Ergebnisse präsentiert.
Viele Teilnehmer wohnen noch bei den Eltern, manche in betreuten Wohngruppen, auch Jugendliche mit Flüchtlingsbiografie sind dabei. „Es war interessant, die unterschiedlichen Geschichten zu hören. Manche sind schon mehrfach umgezogen, andere noch nie“, sagt Jan (13). Doch es geht nicht nur um die eigene Wohnsituation. „Das Gelände ist bewusst gewählt. Hier wohnen viele Menschen, die nicht mehr mietfähig sind, im Winter wird es auch als Nachtschlafstelle genutzt“, erklärt Regisseur Ingo Toben.
Oft kommt es zu Begegnungen auf dem Balkon, und die Jugendlichen haben einige Bewohner und Obdachlose interviewt. „Was sie erzählt haben, war schon sehr bedrückend“, sagt Elena (11). Sie hat mit einer Frau gesprochen, die zum Beispiel anprangert, dass es kaum sozialen Wohnraum gibt. Diese und andere Statements werden in die Performance mit einbezogen, genauso wie Geräusche, die die Jugendlichen draußen in der Umgebung aufgenommen haben.