Schmuck-Design : Was zeitgenössischer Schmuck mit Goethe zu tun hat
Düsseldorf Designer lassen sich von dem Dichter inspirieren und zeigen ihre Kreationen im Goethe-Museum.
Unter dem Motto „So ein Theater!“ gastiert von Freitag, 8. November, bis Sonntag, 10. November, die Gruppe Düsselgold im Goethe-Museum. Düsselgold ist ein von Peter Hassenpflug, Gudula Roch, Anemone Tontsch und Michael Vogel ins Leben gerufener Zusammenenschluss von Düsseldorfer Goldschmieden und Schmuckschaffenden. Ihr Ziel besteht darin, die Qualität von zeitgenössischem Schmuck zu fördern und ihn weiter ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Jedes Jahr zeigen die Designer traditionellerweise ihre Werke in einer Ausstellung im Goethe-Museum.
Designer ließen sich von Goethe und dem Theater inspirieren
In diesem Jahr zeigen die 17 Schmuck-Designer von Düsselgold ihre individuelle Auseinandersetzung mit Goethe und dem Theater in Form von zeitgenössischen Halsketten, Broschen oder Ringen. So entwaf die Goldschmiedin und Schmuck-Designerin Margarete Kuhles-Marschall, ein Schmuckstück, das die Grundbausteine eines jeden Theaterstückes abbildet – die Liebe, den Tod, die Menschen sowie die Sprache. Umgesetzt hat die Designerin diese Idee in Form einer Brosche, deren Grundgerüst aus einer kleinen hölzernen Platte besteht. In der Mitte dieser Platte ruht ein rotes Herz aus Kunststoff, das von den Worten „Ach“ und „Oh“ von oben und unten eingerahmt wird. An das blaue „Oh“ lehnen sich zwei Waffen, eine Pistole und ein Messer aus Silber an. Das ganze Bild wird seitlich von den Geschlechter-Symbolen aus schwarzem Kunststoff umrahmt.
Ingesamt sind in der Austellung 17 Stücke zu sehen, die sich spezifisch auf das Motto „So ein Theater!“ beziehen. Jedes von ihnen ist ein Unikat. Michael Berger ließ sich von dem Motto beispielweise zu etwas komplett anderem als Margarete Kuhles-Marschall inspirieren. Sein Schmuckstück bezieht sich nicht auf das Theater im Sinne der Darbietung auf der Bühne, sondern auf das „Theater des Weltgeschehens“, welches dem Menschen tagtäglich in den Medien begegnet. Bei seinem Schmuckstück handelt es sich um einen Ring, auf dem sich ein Zirkuszelt befindet. Passend zum Zitat aus dem ersten Teil von Goethes „Faust“, „in bunten Bildern wenig Klarheit, viel Irrtum und ein Fünkchen Wahrheit, so wird der erste Trank gebraut, der alle Welt erquickt und auferbaut“, zeigt das Zirkuszelt Bilder aus dem Weltgeschehen dieses Sommers. Auf dem Dach des Zeltes stehen vier Fahnen, auf denen die „Wappen“ der Gastgeber dieses Spektakels abgebildet sind: Facebook, Instagram, Twitter und Youtube. Dadurch wird die kritische Anspielung auf die Frage nach dem Wahrheitsgehalt und der Gefahr der Neuen Medien erst richtig sichtbar.