Serie : Wer „Konichiwa“ lernt, muss sich auch in Kalligraphie üben
Japanisch ist bei der VHS ein beliebtes Fach. Vor dem eigentlichen Kurs steht eine Einführung in die Schriftzeichen.
Düsseldorf. „Konichiwa — Guten Tag“, so beginnt der Japanisch-Kurs in der Volkshochschule. Ich sitze mit im Klassenraum und komme das erste Mal mit der japanischen Sprache in Berührung. Schnell wird klar: Die Teilnehmer hier sind zwar Kursanfänger, aber definitiv nicht erst seit gestern Japan-Fans. Ich überlege, was ich so aus Japan kenne: Mangas und Sushi, fällt mir spontan ein — nicht viel, um ehrlich zu sein.
Nicht so bei den Kursteilnehmern „Ich habe Probleme mit Katakana, aber Hieragana schreibe ich schon. Jetzt muss ich nur noch Kanji lernen“, erzählt einer der Kursteilnehmer beiläufig, als spräche er von seinen Wochenendplänen. Fremdwörter über Fremdwörter, ob das nur mir so geht?
Offenbar, denn von anderen Teilnehmern kommt zustimmendes Gemurmel. Der Kursleiter Detlef-Eckhard Stoebke klärt auf: „Japanisch besteht aus einem dreigliedrigen Schriftsystem, Hieragana, Katakana und die aus dem Chinesischen übernommenen Kanji-Zeichen.“
Vor dem offiziellen Kursbeginn muss jeder Teilnehmer einen zweiwöchigen Kalligrafie-Kurs belegen, um diese Schriftsysteme zu lernen. Bei der ersten Übung, dem Lesen von Vokabeln, zeigt sich schnell, warum: Lautschrift ist im Lehrbuch nicht vorgesehen. Stattdessen startet Lehrer Stoebke gleich mit Schriftzeichen. Er unterrichtet neben Japanisch auch Finnisch und Russisch an der Volkshochschule.
„Es ist schön, wenn man merkt, dass sich andere auf eine Sprache einlassen. Und Japanisch bietet so viele Überraschungen“, schildert er seine Begeisterung für die japanische Sprache, die auch bei den Schülern anzukommen scheint.