Kultur Kompakt Wagner und Meyerbeer und der Impuls zum „Ring“

Düsseldorf · Musikwissenschaftler Matthias Brzoska referiert beim Wagner-Verband.

Meyerbeer und Wagner – das ist eine durchaus vertrackte Geschichte. Vom Verehrer zum ausgewachsenen Gegner. Doch lässt sich an dem Verhältnis Wagners zu seinem in Paris lebenden Kollegen noch mehr ablesen – vielleicht auch über die Entstehungsgeschichte von Wagners „Der Ring des Nibelungen“. Auf Einladung des Richard-Wagner-Verbands Düsseldorf in Kooperation mit dem Deutsch-Französischen Kreis Düsseldorf wird Matthias Brzoska, unter anderem Professor für Musikwissenschaft an der Folkwang- Universität der Künste Essen, über den Einfluss Meyerbeers auf Wagners Musikdramen sprechen.

Am 29. Januar, 19 Uhr, widmet sich der Spezialist für deutsch-französische musikalische Brückenschläge im Besonderen der Rolle von Meyerbeers Oper „Le Prophète“ in der verschlungenen Genese des „Rings“. Als Wagner „Le Prophète“ besuchte, löste das „eine künstlerische Krise aus“, sagt Brzoska, der übrigens Herausgeber der kritischen Ausgabe jener Oper ist. Auf der Ebene der Werke entspricht diesem Wendepunkt die Neukonzeption des Siegfrieds und die Ausfaltung zur Tetralogie. „Diese Krise führte nun sehr schnell zur offenen Abwendung Wagners von Meyerbeer, die in dem gegen ihn gerichteten Pamphlet über ‚Das Judenthum in der Musik’ vom August 1850 gipfelt“, erklärt der Musikwissenschaftler, der sich in seinem Vortrag auf drei biografischen Phasen Wagners beziehen wird. Laki

Stadtmuseum (Berger Allee 2). Eintritt: zehn Euro (Mitglieder zahlen sieben Euro. Für Schüler und Studenten kostenlos).

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