Düsseldorf Vorverkauf für das Asphalt-Festival läuft

Internationale Künstler breiten sich vom 14. bis 23. Juli in vielen Spielarten in der Stadt aus.

Düsseldorf: Vorverkauf für das Asphalt-Festival läuft
Foto: Agathe Poupeney/Christina Georgiadou

Düsseldorf. „Ein rauschhaftes Erlebnis von Kunst“, verspricht Christof Seeger-Zurmühlen für das zehntägige Asphalt Festival vom 14 bis 23. Juli. Und gleichzeitig will er damit ein künstlerisches Aufbegehren gegen die Verdrängung von Öffentlichkeit in der Stadt ermöglichen. Mit diesem Anliegen sind die Festivalleiter Seeger-Zurmühlen und Bojan Vuletic 2012 erstmals angetreten und haben seitdem ihr Theater- und Musikfestival zu Beginn der Ferien fest etabliert. Gestern ist nun der Vorverkauf für die fünfte Auflage gestartet.

Düsseldorf: Vorverkauf für das Asphalt-Festival läuft
Foto: Agathe Poupeney/Christina Georgiadou

Mit der Uraufführung von „Babylon Im- und Export“ gibt es wieder eine theatrale Stadtexkursion. Diesmal führen Schauspieler die Teilnehmer in die Gegend rund um den Hauptbahnhof. Dort wird das Theaterkollektiv per.Vers. ein wirtschaftsorientiertes Quartierkonzept für die Zukunft in schillernden Farben ausmalen. „Das ist unsere fünfte inszenierte Stadtexkursion. Wieder gehen wir der Frage nach: Wem gehört die Stadt?“, sagt Seeger-Zurmühlen, der auch diesmal Regie führt.

Das Festival hat sich in der Auswahl der Künstler international stark geöffnet. Einen Schwerpunkt bilden in diesem Jahr Gäste aus Israel: Der Puppenspieler und Regisseur Ariel Doron ist mit „Plastic Heroes“ zu Gast auf dem Gelände der Alten Farbwerke an der Ronsdorfer Straße. Zeitgenössischen Tanz zeigt dort die Choreografin Reut Shemesh. Israelische Wurzeln haben auch die Musiker Omer Klein, der inzwischen in Düsseldorf lebt, und Haggai Cohen-Milo. Der Pianist Klein und der Bassist Cohen-Milo präsentieren sich als Grenzgänger des World-Jazz.

Als „Coup“ bezeichnet Seeger-Zurmühlen das Gastspiel der Theaterperformance „Clean City“ aus Athen. Auf der Bühne stehen griechische Putzfrauen, die von Familie, Heimat und geplatzten Träumen erzählen, singen und den Staubwedel schwingen. Hintergrund dieser Produktion ist die Jagd von Rechtsextremen auf Einwanderer in Athen. Sie forderten, die Stadt zu „säubern“. Daraufhin fragten sich die Theatermacher Anestis Azas und Prodromos Tsinikoris: Wer säubert denn eigentlich die Stadt?

Eine weitere Uraufführung kündigt der Komponist Vuletic mit „The Strange Library (of Babel)“ an. Sein Werk basiert auf Erzählungen der Autoren Haruki Murakami und Jorge Luis Borges. Es ist der siebte Teil seiner RecomposingArt-Reihe, in der Vuleti Arbeiten aus der Poesie, Bildender Kunst, Fotografie, Film, Tanz, Theater und Literatur auswählt und sie in eine musikalische Form bringt. Unterstützt wird er dabei von einem New Yorker Ensemble.

Sein Zentrum hat das Festival wieder an der Ronsdorfer Straße auf dem Gelände der Alten Farbwerke und im Weltkunstzimmer. Doch auch an verschiedenen Orten in der Stadt will es sich ausbreiten: mit Klavieren in U-Bahnhöfen, die zum öffentlichen Spielen einladen, mit temporären Rasenkunstwerken, Akupunktursitzungen und geschenkten Konzerten an Haustüren. Karten und Info ab sofort unter Telefon 0211/33 99 00 44 .

asphalt-festival.de

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