Kultur Kompakt Hosen-Drummer Vom Ritchie spricht in Doku über früheren Kollegen Stiv Bators

Düsseldorf · Der Schlagzeuger kommt zur Premiere ins Metropol, um Fragen des Publikums zu beantworten. Der Tod des Musikers Stiv Bators, mit dem Ritchie früher gespielt hat, ist bis heute ein Rätsel.

 Vom Ritchie ist Drummer der Toten Hosen. Vorher hatte er aber auch mit Stiv Bators Musik gemacht.

Vom Ritchie ist Drummer der Toten Hosen. Vorher hatte er aber auch mit Stiv Bators Musik gemacht.

Foto: Judith Michaelis

Sid Vicious von den Sex Pistols starb an einer Überdosis und brachte kurz zuvor im Rausch mutmaßlich auch noch seine Freundin Nancy Spungen um. Dee Dee Ramone zahlte mit 50 Jahren dem jahrzehntelangen Drogenkonsum Rechnung. Kurt Cobain jagte sich eine Kugel in den Kopf. Keine Frage: Der Punk hatte schon immer seine tragischen Figuren. Und zu denen gehört auch Stiv Bators.

Der Frontmann der Dead Boys war für seine extravaganten Auftritte bekannt. Am 3. Juni 1990 starb er in Paris an den Folgen eines Unfalls. Mit 40. Drogen, Unglück, Selbstmord, Mord – Spekulationen schießen seit jeher ins Kraut. Klar ist nur: Kurz vor seinem Tod nahm er unter anderem mit Vom Ritchie ein Album auf, das nie offiziell veröffentlicht wurde. Vom Ritchie wiederum ist heute Schlagzeuger bei den Toten Hosen. Und er steht im Mittelpunkt der Deutschlandpremiere des Dokumentarfilmes „Stiv“ von Regisseur Danny Garcia am Donnerstag im Düsseldorfer Metropol-Kino. Dort nämlich wird Ritchie als einer der im Film interviewten Zeitzeugen den Besuchern Rede und Antwort stehen. „Notfalls so lange, bis auch der Letzte gegangen ist“, wie er lachend sagt.

Vor allem über seine Freundschaft mit Bators, den er einst bei einem Bootskonzert auf der Themse kennenlernte, könne er viel erzählen. „Er war ein großartiger Typ. Der Rock’n’Roller des Punk.“ Und obwohl er in den Wochen vor dem Tod des Freundes schon irgendwie das Gefühl gehabt habe, dass „irgendetwas vor sich gehe“, wolle er selber an die Unfalltheorie glauben. „Zumal Stiv in Paris noch nichtmal ein einziges Bier anrührte und absolut clean zu sein schien.“

Sei’s drum: Dieser Film habe auf jeden Fall sein Publikum verdient. Und ihm selber, sagt Ritchie, sei es wichtig gewesen, sich trotz eines derzeit vollen Terminkalenders mit den Toten Hosen kurz vor Beginn der Festivalsaison Zeit für diese Filmvorführung zu nehmen.

„Stiv“ wird am Donnerstag, 18. April, ab 21.30 Uhr im Metropol-Kino (Brunnenstraße) gezeigt. Der Eintritt kostet neun Euro (ermäßigt sieben Euro).

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