Kulturreport : Viel zu wenig Jugend in den Museen
Der Kulturreport macht deutlich, wie wenig sich die Institute um den Nachwuchs kümmern. Die Ausnahme ist das Opernhaus.
Düsseldorf. Düsseldorf investiert rund 121 Millionen Euro jährlich in die Kultur. Dies geht aus dem Kulturreport 2013/2014 hervor, der am Donnerstag im Kulturausschuss eingebracht wurde. Ein Buch voller Zahlen ist es geworden. Sie bezeugen, welch große Rolle die Büchereien in der Gesamtbewertung spielen. Bei 1,8 Millionen Besuchern in allen städtischen Häusern entfallen 1,378 Millionen allein auf die Bibliotheken. Büchereichef Norbert Kamp benötigt dafür 12,66 Millionen Euro, bei knapp 61 Millionen Euro für alle städtischen Häuser. Leseratten verschönern die Bilanz.
Rechnet man auch die vom Land und von privat geförderten Häuser hinzu, dann kamen 2014 3,11 Millionen Gäste. Das ist etwas weniger als 2013, denn drei Häuser blieben wegen Umbau geschlossen. Neben der Mahn- und Gedenkstätte sowie dem Schifffahrtmuseum war dies der beliebte Aquazoo, das Zugpferd unter den Ausstellungshäusern.
Die Stadt unterhält die kleineren Häuser. Dabei schneidet das Filmmuseum mit der Black Box bei 61 000 Besuchern am besten ab. Das lag an der Quadriennale, bei der Museumschef Bernd Desinger das NRW-Forum bespielen durfte. Ob seine Schau „Fürsten der Finsternis“ so überaus erfolgreich war, wie Desinger sie nennt, sei dahingestellt. Aber der Kulturreport ist sowieso eine Blütenlese des Eigenlobs einiger Museen.
Erstaunlich ist der Aufstieg von KIT, Kunst im Tunnel. Dem Drei-Personen-Betrieb von Gertrud Peters gelang es, 42 807 Neugierige ins Souterrain zu locken. Die Kunsthalle, zu deren Verbund das Institut gehört, brachte es trotz exponierter Lage am Grabbeplatz 2014 lediglich auf 61 000 Gäste.
Geht man vom Fleiß der Institute aus, so gebührt dem Theatermuseum unter dem scheidenden Winrich Meiszies ein Lorbeerkranz. Rund 500 Veranstaltungen sowie 79 pädagogische Angebote organisierte er. Mehr kann man im Mini-Museum kaum machen, sonst würden die Dielen krachen. Demgegenüber bringt es Cornelia Weyer vom Restaurierungszentrum auf einen einzigen Vortrag in zwei Jahren.