Uraufführung: Zwischen Idyll und Schatten

Symphoniker inszenieren „Fünf Stücke für Orchester“ des Düsseldorfer Komponisten Thomas Blomenkamp.

<strong>Düsseldorf. Für einen großen, spätromantischen Klangkörper schrieb der Komponist Thomas Blomenkamp (geboren 1955) seine "Fünf Stücke für Orchester". Das Auftragswerk der Tonhalle wurde am Freitag von den Düsseldorfer Symphonikern unter der Leitung von GMD John Fiore uraufgeführt. Mit einem knallenden Akkord von Bläsern, Schlagzeug und Klavier setzt sich das eröffnende "Preludio" in Gang. Kraftvolle Dynamikimpulse treiben den Strom der Klänge fortwährend an.

Der in Düsseldorf geborene Komponist und Schüler des ebenfalls in Düsseldorf wirkenden Jürg Baur beherrscht unüberhörbar sein Handwerk. Die Instrumentierung (unter anderem mit dem selten eingesetzten und wie eine sehr tiefe Oboe klingenden Heckelphon) ist dicht, aber transparent und reich an originellen Schattierungen. Die hellen Farben im "Canto" überschriebenen zweiten Stück werden von hellen Streichern, Flöten und der Harfe geprägt und erzeugen eine sphärische Stimmung.

Wie ein grimmiger Marsch kommt an dritter Stelle ein Scherzosatz daher, und das anschließende "Notturno" erzeugt eine spannungsvolle Atmosphäre zwischen Idyll und bedrohlicher Verschattung. Dies erinnert etwas an die Nocturnes Frédéric Chopins, der inmitten einer friedlichen Nacht einen Sturm hereinbrechen lässt. Rhythmische Finessen lassen im Finalsatz aufhorchen. Und eine ganze Reihe klanglicher Einfälle zeugt vom Talent des Komponisten.

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