Düsseldorfer Bäder Neues Hallenbad wird an der Piwipp gebaut

Stadtrat II Ampel setzt Umzug des Unterrather Bades durch. Debatte um ein nationales Foto-Institut am Ehrenhof.

 Das alte Unterrather Hallenbad wird abgerissen. Der Neubau soll an die Ulmenstraße.

Das alte Unterrather Hallenbad wird abgerissen. Der Neubau soll an die Ulmenstraße.

Foto: ja/Stadt Düsseldorf

Der Ersatz-Neubau für das alte Unterrather Hallenbad soll an der Ulmenstraße zwischen Piwipp und Großmarktgelände entstehen, also streng genommen in Derendorf. Das hat der Rat am Donnerstagabend mit der Mehrheit der Ampelfraktionen von SPD, Grünen und FDP sowie der Linken beschlossen.

Die CDU in Person von Dirk-Peter Sültenfuß kämpfte mit einer Bürgerinitiative vehement, aber vergeblich für einen Neubau an alter Stelle in Unterrath an der Mettlacher Straße. Ihr Hauptargument gegen die Verlagerung  ist, dass die Schüler der vier Grundschulen in Unterrath nicht mehr zu Fuß zum Schwimmunterricht kommen könnten, sondern mit zusätzlich gecharterten Bussen gebracht werden müssten.

Stadt und Ampel sehen dagegen mehr Vorteile beim neuen Standort. Peter Rasp (SPD) betonte, so könne  der Badebetrieb an der Mettlacher Straße aufrecht erhalten werden, bis das neue Bad an der Ulmenstraße fertig ist, es müsse also kein Schwimmunterricht ausfallen. Bei einem Neubau an der Mettlacher Straße dagegen gäbe es drei Jahre lang kein Bad. Die Stadt verspricht zudem, das Unterrather Stadtteilzentrum am nördlichen Kalkumer Straße /Eckener Straße bei Wegfall des Bades „attraktiv aufzuwerten“. Allerdings dürfte das neue Bad erst 2023 oder 2024 fertig sein.

Noch ganz am Anfang stehen Pläne, in Düsseldorf womöglich eine Art nationales Foto-Institut zu etablieren. OB Geisel sagte auf Anfrage der Grünen, die von Geheimplänen für ein Fotomuseum sprachen, es gebe aktuelle Überlegungen, die Starfotograf Andreas Gursky ausgelöst habe. Gursky habe dann auch NRW-Ministerpräsident Laschet von der Idee begeistert, ein Fotoinstitut, das kein Museum, sondern eine Art Kompetenzzentrum zur Sicherung des Foto-Erbes und der wissenschaftlichen Forschungsarbeit sein soll, in der NRW-Landeshauptstadt zu schaffen. Nun komme es darauf an, den Bund in Person von Kultur-Staatsministerin Grütters vom Standort Düsseldorf zu überzeugen.

Geisel betonte, vor allem die Finanzierung hänge von Bund und Land ab. Ärger handelte er sich ein, weil er in seiner Antwort im Rat bereits das Gartenamt im Hofgarten als „taugliches Grundstück“ zur Prüfung vorschlägt. CDU, Grüne und FDP warfen ihm einen „Alleingang“ vor, Geisel hätte die Kulturexperten im Stadtrat vorher einbinden müssen. Manfred Neuenhaus (FDP) schimpfte: „Ihr Vorgehen ist null transparent.“ Zudem sei der Hofgarten ein überaus heikler Standort, ein moderner Neubau passe auch nicht zum Ehrenhof. Rüdiger Gutt (CDU) forderte eine „Mitdenk-Chance für den Rat“, Clara Deilmann (Grüne) pocht ebenfalls darauf, dass die lokale Politik von Anfang an eingebunden werden müsse. Geisel wies die Kritik zurück. Noch gehe es allein um konzeptionelle Überlegungen, die Standortfrage stehe noch ganz hinten an. Sobald es ein entsprechendes Signal aus Berlin für ein Fotoinstitut am Rhein gebe, werde man alle Gremien in Düsseldorf beteiligen. Aber nicht früher.

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