Tonhalle unter australischem Firmament

"Monh" lautet der Titel einer neuen Komposition von Georges Lentz, das nun unter Leitung von Steven Sloane mit den Düsseldorfer Symphonikern in der Tonhalle erklingt.

Düsseldorf. "Monh" ist das Wort der Aborigines für Stern oder Sternenhimmel. Und "Monh" lautet der Titel einer neuen Komposition von Georges Lentz, ein für Bratsche und Orchester gesetztes Stück, das nun unter Leitung von Steven Sloane mit den Düsseldorfer Symphonikern in der Tonhalle erklingt. Solistin ist Sloanes Ehefrau, die weltberühmte Bratschistin Tabea Zimmermann.

So jung auch das Datum der Komposition, so bejahrt wirkt ihre Klangsprache. Das eigens für Zimmermann geschriebene Werk lässt zwar durch originelle Momente wie den heftigen Kometeneinschlag auf der großen Trommel aufhorchen, erscheint aber über lange Strecken wie eine Museumsführung durch die musikalische Moderne des 20. Jahrhunderts. Unter Sloanes Leitung musizieren die Symphoniker ambitioniert, und Tabea Zimmermann zeigt eindrucksvoll, welchen Klangreichtum sie der Bratsche zu entlocken vermag.

Hauptwerk des Abends ist Dmitri Schostakowitschs 8. Sinfonie mit dem Titel "Epos der Qual". Sloane und die Symphoniker heben das Expressive der Tonsprache hervor, ohne auf äußerliche Effekte zu setzen. Ob die heroische Gebärde der tiefen Streicher am Anfang oder die von Blech und Schlagzeug erzeugte grotesk-martialische Marschmusik - all diese Kulminationen entgehen bei Sloane der Gefahr, ins Triviale abzugleiten. wall

Aufführung: Am Montag, 20 Uhr, Tonhalle. Karten: 0211 / 8 99 61 23.

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