Theatermuseum: Wasserschäden in der Bibliothek

Durch das Dach ist Feuchtigkeit eingedrungen. Leiter ist besorgt um die Sammlung des Hauses.

Theatermuseum: Wasserschäden in der Bibliothek
Foto: BS

Düsseldorf. 200 Schindeln mussten im November vergangenen Jahres am Dach des Theatermuseums ausgetauscht werden. Ein heftiger Sturm hatte einige vom Dach gefegt, und es drohten weitere auf Besucher- und Mitarbeiterköpfe hinab zu stürzen. Für das Museum ist der Vorfall anscheinend keine einmalige Angelegenheit, sondern symptomatisch für Mängel, die nach Informationen der Westdeutschen Zeitung bereits vor vier, fünf Jahren dem Amt für Gebäudemanagement angezeigt wurden.

Die Wasserschäden sind in der Bibliothek deutlich zu sehen. Nach einem Schaden am Dach war Feuchtigkeit eingedrungen.

Die Wasserschäden sind in der Bibliothek deutlich zu sehen. Nach einem Schaden am Dach war Feuchtigkeit eingedrungen.

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Offenbar setzt die Witterung den Schieferschindeln auf dem Dach arg zu. Die dünnen Platten springen, und Regen kann leichter eindringen. Inzwischen haben sich die Spuren der Feuchtigkeit bis in den ersten Stock ausgebreitet, wo sich Ausstellungs- und Verwaltungsräume befinden. Schlimmer sieht es allerdings in der Bibliothek aus, die sich unter dem Museumsdach befindet. Dort hat die Feuchtigkeit das Mauerwerk nachhaltig geschädigt, so dass sich teils sogar Löcher in den Wänden gebildet haben.

Zwei Mal wurden Schindeln ausgetauscht, langfristig jedoch dürfte wohl nur eine Modernisierung des Daches Abhilfe schaffen. „Wir haben es hier nicht nur mit einem Flecken zu tun, der rasch wegtrocknet“, sagt Winrich Meiszies, Direktor des Theatermuseums, der an die Verantwortung der Stadt — als Träger der Kultureinrichtung — für das Gebäude und auch für die Kostbarkeiten, die es beherbergt, appelliert. So wird in den Räumen unter dem Dach unter anderem die Privatbibliothek der Schauspielhaus-Gründer Gustav Lindemann und Louise Dumont aufbewahrt sowie ein Teil der Textbuchsammlung. Meiszies: „Unser Bestand reicht bis ins letzte Viertel des 19. Jahrhunderts zurück. Das gibt es nicht an jeder Straßenecke.“

Bislang haben die Dokumente und Exponate keinen Schaden genommen. Jedoch soll die für das Theatermuseum zuständige Mitarbeiterin des Amtes für Gebäudemanagement gegenüber Meiszies Handlungsbedarf signalisiert haben. „Sie hat mir gesagt, dass etwas geschehen müsse, weil bereits Feuchtigkeit in den Dachstuhl gezogen sei“, sagt der Museumschef.

Doreen Kerler, Leiterin des Amtes für Gebäudemanagement, hingegen betont, das Dach des Theatermuseums werde zwei Mal im Jahr begutachtet. „Darüber hinaus werden wir natürlich tätig, wenn etwas kaputt geht.“ Wie etwa bei dem Dachschaden im vergangenen Jahr. Das Dach sei repariert worden, einem Dauerschaden habe man also rechtzeitig vorbeugen können. „Über eine langfristige Lösung kann ich jedoch aktuell nichts sagen.“

Etwa 2000 Exponate befinden sich im Theatermuseum, Plakate, Fotografien sowie Sammlungen mit Bühnenbild- und Kostümentwürfen sind darunter. Dokumente der Düsseldorfer und deutschen Theatergeschichte. „Das müssen wir schützen“, betont Meiszies.

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