Theater-Chef geht nach Berlin

Stefan Fischer-Fels wechselt im nächsten Jahr an das Grips-Theater.

Er war der Wunschkandidat. Wenn Stefan Fischer-Fels, Leiter des Jungen Schauspielhauses, abgesagt hätte, säße Volker Ludwig auch weiterhin im Chefsessel des Berliner Grips-Theaters. Er hatte Glück: Fischer-Fels sagte zu. Im Sommer nächsten Jahres wird der 46-Jährige an die Kinder- und Jugendbühne in Berlin wechseln. Sicher nicht zurück ins bürgerliche Berlin-Wilmersdorf, wo er aufgewachsen ist. "Der Prenzlauer Berg wäre schön, da wohnen Freunde von uns", sagt Fischer-Fels gestern im WZ-Gespräch.

Seit sieben Jahren leitet er das Junge Schauspielhaus an der Münsterstraße. Wenn er Düsseldorf im nächsten Jahr verlässt, endet auch der Vertrag von Schauspielhaus-Intendantin Amélie Niermeyer, die ans Mozarteum in Salzburg wechselt. Für Fischer-Fels ist der neue Job eine Rückkehr an eine vertraute Stätte, denn bevor er nach Düsseldorf kam, war er am Theater Grips zehn Jahre lang als Theaterpädagoge und Dramaturg tätig.

Schon vor einem Dreivierteljahr kam die Anfrage aus Berlin. "Ich war überrascht und stolz", sagt Fischer-Fels, der das Angebot für "unwiderstehlich" hält. Grips stehe für ein "einzigartiges Konzept". "Es ist ein Volkstheater für alle Generationen, das gesellschaftskritische Komödien auf die Bühne bringt. Nichts Anderes habe ich hier in Düsseldorf versucht." Dies mit Erfolg: Das Stück "Frühlingserwachen" wurde ausgezeichnet, "Robinson Crusoe" sogar in Australien aufgeführt. "In Düsseldorf habe ich gelernt, mich für andere Ästhetiken zu öffnen. Wir haben viel mit Tanz und Musik gearbeitet. Diese Offenheit nehme ich mit nach Berlin." Und wen wünscht er sich als Nachfolger? "Das muss der neue Intendant entscheiden", sagt Fischer-Fels. "Aber wenn er mich fragt, berate ich ihn gern."

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