Offene Ganztagsschule Stadt will Sportvereine für die OGS-Betreuung gewinnen

Zum neuen Schuljahr werden 675 neue Ganztagsplätze an Grundschulen eingerichtet – doch das kann den ständig steigenden Bedarf bei weitem nicht decken. Deshalb werden weitere Baumaßnahmen geprüft aber auch Kooperationen mit neuen Partnern.

 Schüler beim Fußballspielen am Nachmittag.

Schüler beim Fußballspielen am Nachmittag.

Foto: Rainer Jensen

Für rund 10 000 Düsseldorfer Kinder fängt am Mittwoch nicht einfach nur die Schule wieder an. Etwa 5700 werden als i-Dötzchen am Donnerstag neu eingeschult; circa 4300 wechseln von der Grundschule in die fünfte Klasse einer weiterführenden Schule. Der Unterrichtsbeginn ist trotz zum Teil noch laufender Bauarbeiten nirgendwo gefährdet, heißt es aus dem Schulverwaltungsamt. Ein Problem aber ist und bleibt die Betreuung im Offenen Ganztag (OGS), wo die Nachfrage das Angebot weiter übersteigt.

Daran wird auch die siebenseitige Beschlussvorlage erst einmal nichts ändern, die Stadtdirektor Burkhard Hintzsche am Dienstag dem Schulausschuss vorgelegt und die das Gremium einstimmig angenommen hat. Danach werden zum Schuljahr 2019/20 zusätzlich 27 OGS-Gruppen mit 675 Plätzen eingerichtet. Insgesamt gibt es dann 15 275 OGS-Betreuungsplätze in Düsseldorf. Das entspricht zwar immerhin schon einer Versorgungsquote von 65 Prozent im Primarbereich, was viel ist, wenn man es mit der Quote von nur zwei Prozent bei Einführung der OGS im Jahre 2003 vergleicht. Aber eben nicht dem tatsächlichen Bedarf, den Hintzsche selbst mittlerweile auf 80 Prozent schätzt.

Infolgedessen standen Anfang des Jahres fast 1000 Kinder auf einer Warteliste für einen OGS-Platz, eine aktualisierte Zahl kündigt die Stadt für September an. Zum Teil versuchen Grundschulen die Lücke mit anderen Betreuungsformen abzudecken, zum Beispiel mit Silentien, Früh-, Spät- oder Übermittagsbetreuung bis 14 Uhr. Weil besonders im Innenstadtbereich und den angrenzenden Stadtteilen die enge Raumsituation an vielen Schulen keine zusätzlichen OGS-Plätze und Räume zulässt, sucht die Stadt nun intensiv nach alternativen Standorten – zum Beispiel bei Sportvereinen oder in Jugendfreizeiteinrichtungen. Das würde aus Sicht der CDU aber weitere Schritte nach sich ziehen. „Die Sportvereine haben Räume, aber nicht das Personal“, sagte Stefan Wiedon, Schulexperte der Christdemokraten. „Das sind ganz überwiegend Ehrenamtler, das können die nicht stemmen. Da müsste die Stadt für das Personal sorgen.“ In Jugendfreizeiteinrichtungen sei dies anders, da sei auch Personal vorhanden.

Hintzsche macht in der Vorlage klar, dass auch in den Folgejahren eine OGS-Gruppenerweiterung notwendig ist, um auch nur ein einigermaßen bedarfsgerechtes Angebot schaffen zu können. Für das nächste Schuljahr 2020/21 kündigt die Stadt schon einmal elf zusätzliche Gruppen im Raumbestand an. Für alles, was darüber hinausgeht, muss dann aber im Bestand an- oder umgebaut werden. Möglich erscheint das nach einer Vorprüfung an zunächst fünf Grundschulen: Herchenbachstraße (Mörsenbroich), Krahnenburgstraße (Lichtenbroich), Deutzer Straße (Eller), Schillstraße (Hassels) und an der Emil-Barth-Straße (Garath).

Bauliche Veränderungen geprüft werden zudem für die Grundschule Paulusplatz in Düsseltal, Wrangelstraße (Mörsenbroich), Vennhauser Allee (Vennhausen) und an der Adam-Stegerwald-Straße (Garath).

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