Beethoven-Jahr 2020 So feiert Düsseldorf das Beethoven-Jahr

Düsseldorf · Manches aus dem Programm für 250 Jahre Beethoven ist noch nicht bekannt. Doch es gibt erste Höhepunkte. Und Hinweise auf große Events in der Tonhalle.

 Pianist Rudolf Buchbinder interpretiert gemeinsam mit den Wiener Symphonikern sämtliche Klavierkonzerte Beethovens in der Tonhalle.

Pianist Rudolf Buchbinder interpretiert gemeinsam mit den Wiener Symphonikern sämtliche Klavierkonzerte Beethovens in der Tonhalle.

Foto: Marco Borggreve

Natürlich wird 250 Jahre Beethoven auch in den Düsseldorfer Kulturorten gefeiert. Wenngleich auf erstem Blick, bis auf wenige Höhepunkte, das große Feuerwerk für das Beethoven-Jahr noch zu fehlen scheint. Aber nur scheinbar. Was wir wissen, ist dass die Huldigung Beethovens in der Tonhalle schon im Januar einen bedeutenden Akzent erfährt.

Der österreichische Pianist Rudolf Buchbinder wird gemeinsam mit den Wiener Symphonikern sämtliche Klavierkonzerte Beethovens an zwei Tagen aufführen. Dabei leitet er das Orchester selbst. Am Mittwoch, 15. Januar, erklingen die Konzerte Nr. 2, Nr. 4 und Nr. 3, am Donnerstag stehen das erste und das fünfte Klavierkonzert auf dem Programm. Der vor allem für seine Interpretationen klassischer Werke bekannte Pianist wird mit dem Wiener Orchester gewiss einen den Geist dieser Musik perfekt durchdringenden Tonfall finden. Die Bläser „Les Vents Francais“ widmen sich im Mendelssohn-Saal am 4. Februar auch Beethoven, beispielsweise seinem Quintett für Klavier und Bläser op. 16.

Weiterer Höhepunkt mag auch Beethovens Tripelkonzert op. 46 mit Anne-Sophie Mutter, Pablo Ferrández und Khatia Buniatishvili am 15. März werden. Und auch ein Sternzeichen in der Saison 2019/20 darf sich Beethovens Musik auf die Fahnen schreiben. Am 5., 7. und 8. Juni spielen die Düsseldorfer Symphoniker die sechste Sinfonie – gemeinhin bekannt als „Pastorale“ – unter der Leitung von Alexandre Bloch.

Auch im Schumann-Saal im Kunstpalast finden sich schon jetzt schöne Hinweise auf das Beethoven-Jahr. Etwa beim Klavierfestival-Ruhr, mit Matthias Goerne, am Klavier begleitet von Jan Lisiecki, bei einem Liederabend (5. Mai) oder pianistisch mit Elisabeth Leonskaja (6. Juli). Auch in Eigenveranstaltungen des Schumann-Saals findet sich Beethoven, so zum Beispiel mit dem Amaryllis Quartett, Sarah Willis und Felix Klieser (1. März).

Schaut man auf die ofizielle Seite der Beethoven-Jubiläums-GmbH, die das Fest-Jahr aus Bonn koordiniert, finden sich folgende Programmpunkte in Düsseldorf. Das BBK-Kunstforum eröffnet am 2. April eine Ausstellung unter dem Titel „Meeresstille – künstlerische Auseinandersetzung mit Leben und Werk eines Genies“. Ziehen die großen Kunst-Häuser der Landeshauptstadt nach? Ein weiterer Termin, der sich auf der BTHVN-Website findet, ist „Mit Beethoven am Rhein“ am 5. Juni in „Die Christengemeinschaft“ (Tersteegenstrasse 58), das sich explizit an Kinder und Erwachsene richtet. In der Klarenbachkirche, am 15. November, schafft der Komponist Saad Thamir ein neues symbiotisches Musikgebilde, bestehend aus zwei Musikkulturen.

Auch wenn diese Termine noch nicht auf der Website der Tonhalle stehen, findet man schon auf der BTHVN-Webseite einen Hinweis auf das große erwartete Beethoven-Feuerwerk. So plant offenbar die Tonhalle vom 11. bis zum 14. Dezember 2020 ein Event unter dem Titel „Über Grenzen - Prometheus aus Licht“. Eine spektakuläre Lichtinszenierung katapultiert Beethovens Ballettmusik „Die Geschöpfe des Prometheus“ ins Heute, heißt es. Im Zusammenspiel von Musik, Tanz und Licht geben die Düsseldorfer Symphoniker, drei Tänzer und die Medienkünstler Nick und Clemens Prokop (TYE Shows) dem alten Mythos ein neues Gewand.

Und noch einen Hinweis findet man, indes nicht oder nicht nur in Düsseldorf. Am 5. September gastieren die Düsseldorfer Symphoniker unter Ádám Fischers Leitung in der Rhein-Sieg-Halle Siegburg mit ihrem Programm „Fidelio“ 1944. Dahinter verbirgt sich eine Hommage an eine besondere „Fidelio“-Aufführung des NBC Symphony Orchestra unter Arturo Toscanini im Dezember 1944. „Fidelio 1944“ ist eine konzertante Aufführung des zweiten „Fidelio“-Aktes, die multimedial die Kriegssituation von 1944 aufgreift: durch Filmzuspielungen in der Ästhetik von Truppen-Erbauungsfilmen sowie durch historische Frontmeldungen und Radioansprachen von Thomas Mann, heißt es in der Ankündigung. Man wäre verwundert, wenn dieses Event nicht auch im Programm der Tonhalle für die Saison 2020/21 auftauchen würde.

Das Ballett am Rhein widmet sich auch Beethoven. B.43 feiert am 13. März Premiere in Düsseldorf. Auf dem Programm unter anderem „Siebte Sinfonie“ von Uwe Scholz.

Vieles mehr dürfen wir noch für dieses Beethoven-Jahr erwarten. Oper, Schauspiel und Co.?

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