AfricaFutura Festival Neues Festival will mehr afrikanische Kultur in Düsseldorf

Düsseldorf · Am Samstag startet das Fest mit einer Filmreihe zum zweitgrößten Kontinent im Cinema.

 Musikerin im spacigen Kostüm: Carmen Guiba alias Gata Misteriosa ist die Frontfrau der mittlerweile international gefeierten Band Gato Preto. Sie hat das AfricaFutura Filmfestival in Düsseldorf gegründet.

Musikerin im spacigen Kostüm: Carmen Guiba alias Gata Misteriosa ist die Frontfrau der mittlerweile international gefeierten Band Gato Preto. Sie hat das AfricaFutura Filmfestival in Düsseldorf gegründet.

Foto: Alexander Wurm

Am Samstag, 25. Januar, startet in Düsseldorf das erste AfricaFutura Filmfestival. Es beginnt mit der Reihe „Afrofuturismus in Düsseldorf“ im Cinema.

Das Festival ins Leben gerufen hat die Sängerin Carmen Guiba, die auch als Frontfrau der inzwischen international gefeierten Band Gato Preto unterwegs ist. Auf die Idee, in Düsseldorf einen afrofuturistisches Festival zu inititiieren, kam Guiba, als sie mit Gato Preto 2016 beim African Futures-Festival in Johannesburg weilte. „Besonders beeindruckt hat mich, dass ich von afrikanischen Intellektuellen umgeben war: Schriftsteller, Comiczeichner, Architekten, Virtual Reality, Künstler, Filmmacher, Fashion-Designer, Historiker und Musiker. Die Bandbreite war so groß und so informativ. Da dachte ich, so etwas muss es öfter geben und dann war die Idee geboren“, sagt Guiba.

Afrofuturismus: eine Welt ohne Rassismus in der Zukunft

Die Musikerin, die für Gato Preto als Gata Misteriosa auftritt, versteht sich Vertreterin des Afrofuturismus. Dahinter steckt eine Bewegung, die in Science Fiction und Fantasy eine Welt frei von Rassismus entworfen hat. „Afrofuturismus ist eine techno-kulturelle Bewegung, die sich in verschiedenen Sparten, zum Beispiel Filme, Kunst oder Mode ausdrückt. Der Schwerpunkt liegt in der Projektion der Realität in die Zukunft, indem wir unsere historischen Ereignisse aus Vergangenheit bearbeiten, um gegenwärtige Probleme der afrikanische Diaspora zu lösen“, meint Carmen Guiba. Die Sängerin ist bei Lissabon aufgewachsen. Ihre Eltern stammen aus dem südostafrikanischen Mosambik. Von Portugal wanderte Guiba nach Düsseldorf aus, wo sie nun seit 20 Jahren lebt. „Hier hat die Musik für mich angefangen, hier habe ich sehr viel Unterstützung von Kulturhäusern bekommen, etwa vom Zakk, KIT, FFT oder von der Clara-Schumann Musikschule bekommen.“ Als „Düsseldorfer Mädchen“ sei es ihr wichtig, nun die afrikanische Kultur in ihrer Wahlheimat bekannter zu machen. Denn noch gebe es hier zu wenig Lesungen, Ausstellungen, Filmnächte oder Installationen, die sich mit dem zweitgrößten Kontinent der Welt auseinandersetzen.

Zum Auftakt sind vier Kurzfilme zu sehen. Es folgen eine Diskussionsrunde und eine Party mit dem AfricaFutura-Team. Der erste Film von Matthew Jankes nennt sich „Umkhungo. Er spielt in den Slums des berüchtigten Johannesburger Stadtteils Hillbrow. Der Waisenjunge Themba, der seit seiner Geburt über paranormale Fähigkeiten verfügt und damit einem anderen hilft, muss mit ungeklärten Erlebnissen aus seiner Vergangenheit zurecht zu komme.

Kibwe Tavares handelt von Mbwana und seinem besten Freund Juma, die große Träume hegen. Dann springt ein riesiger Fisch aus dem Meer, sie fotografieren ihn und ihre Träume werden wahr. Dadurch wird die kleine Stadt zu einem touristischen Hotspot. Mit dieser neuen Wirklichkeit zeigt sich Mbwana allerdings unzufrieden. Als er den Fisch schließlich wieder trifft, entscheidet er, dass nur einer von ihnen überleben kann.

In „Afronauts“ erzählt Nuotama Budomo vom Wettstreit USA und der UdSSR im Weltraumzeitalter. Beide Nationen wollen im März 1965 den ersten Mann auf den Mond bringen. Tausende von Kilometern entfernt hofft die Zambia Space Academy, mit ihrem "Spacegirl" Matha Mwamba ins Rennen zu gehen.

In „Robotos of Brixton“ schildert Kibwe Tavares, wie Brixton zu einem vernachlässigten Gebiet verkommen ist, das von Londons neuen Robotern bewohnt wird - Robotern, die gebaut und entworfen wurden, um alle Aufgaben zu erfüllen, die den Menschen überdrüssig geworden sind. Der Film portätiert Menschen, die eiunter Massenarbeitslosigkeit und Armut leiden. Sobald die Polizei in den von Robotern besetzten Teil eindringt, eskaliert die angespannte Situation zwischen den beiden Seiten.

Im Laufe dieses Jahres will AfricaFutura weitere Veranstaltungen im KIT, Zakk und der Tonhalle folgen lassen.

Afrofuturismus in Düsseldorf, am 25. Januar um 22 Uhr im Cinema, Schneider-Wibbel-Gasse 5, Einlass um 21.30 Uhr. Eintritt: 12 Euro im Vorverkauf, 15 Euro an der Abendkase (Filmabend plus Party), 10 Euro ohne Party.

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