Interview Rod Stewart: „Ich habe kein Problem mit dem Alter“

Am 17. Mai kommt die Musiklegende nach Düsseldorf in den Rather Dome. Die WZ sprach mit ihm über das Alter, volles Haar und Modelleisenbahnen.

Interview: Rod Stewart: „Ich habe kein Problem mit dem Alter“
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Düsseldorf. Am 17. Mai kommt die Musiklegende nach Düsseldorf in den Rather Dome. Die WZ sprach mit ihm über das Alter, volles Haar und Modelleisenbahnen.

Herr Stewart, Sie sind 71, haben immer noch die volle Haarmähne und die prägnante Stimme, die Sie berühmt gemacht hat. Ist es als Rockstar leichter zu altern?

Rod Stewart: Schwer zu sagen, man altert vielleicht anders. Aber ich habe auch kein Problem mit dem Alter und finde diesen Prozess eigentlich gar nicht so schlecht. Und ganz ehrlich, in der Zeit von Streaming und illegalen Downloads möchte ich kein junger Musiker mehr sein. Ich habe in den 70er Jahren die beste Zeit erwischt, um mit einer Musikkarriere zu beginnen.

Sie haben insgesamt acht Kinder, einige sind noch ziemlich jung. Hält Sie das als Vater auch fit und jung?

Stewart: Definitiv, der Jüngste ist gerade mal fünf und der Nächste ist zehn Jahre alt. Da muss man fit bleiben. Wenn ich zu Hause bin, spielen wir zum Beispiel regelmäßig gemeinsam Fußball, wenn die Schule vorbei ist. Ich forme heute meine Karriere um meine Familie herum, nicht andersrum. Wenn du am Anfang deiner Karriere stehst, muss du jederzeit bereit sein, auf Tour zu gehen oder Platten aufzunehmen. Heutzutage sind meine zwei Jüngsten der Mittelpunkt, und alles wird ihren Bedürfnissen angepasst. Es hat lange gedauert, um in diese Position zu kommen. Aber es zahlt sich aus. Ich bekomme alles von ihnen mit.

Haben Sie nach so einer erfolgreichen Karriere noch Träume und Wünsche?

Stewart: Das was ich als Musiker mache, ist mein Traum und ich wünsche mir, dass das noch möglichst lange so weiter geht.

Könnten Sie sich irgendwann auch eine Leben als Rentner ganz ohne Musik vorstellen?

Stewart: Das fällt natürlich schwer, vor allem wenn man wie ich das ganze Leben Musik gemacht hat. Aber der Zeitpunkt wird kommen, da mache ich mir nichts vor. Alles hat irgendwann mal ein Ende, aber davon ist in den kommenden Jahren definitiv noch nicht die Rede.

Zu Ihren Hobbies zählt auch Ihre Modelleisenbahn. Bleibt man als Musiker und als Vater länger ein Kind?

Stewart: Ich bin sogar Mitglied in einer Gesellschaft für Modelleisenbahnen. Meine eigene Anlage basiert auf einer Streckenlinie der amerikanischen Ostküste von 1945. Das war das Jahr, in dem ich geboren wurde. Der Bahnhof, jede Lokomotive, die Kleidung der Leute — alles muss in besagte Ära passen, jedes Detail muss stimmen. Das ist eine sehr ernste Angelegenheit. Eine große Tour rund um den Globus erfordert Kraft.

Was tun Sie für Ihre Fitness? Spielen Sie noch regelmäßig Fußball?

Stewart: Mehr als das, was ich zu Hause mit den Kindern spiele, nicht mehr, da machen meine Knie nicht mehr mit. Aber ich trainiere trotzdem vier bis fünf Mal in der Woche meine Fitness, beispielsweise indem ich laufen gehe oder Gewichte stemme.

Was hören Sie privat für Musik?

Stewart: Das geht quer durch die Genres. Mal mag ich Miles Davis, mal kommt was von Elton John. Ich höre aber auch schon mal die Alben der jungen Kollegen, die gerade angesagt sind. Das bleibt nicht aus, wenn man noch junge Kinder hat.

Treten Ihre Kinder schon in Ihre Fußstapfen?

Stewart: Nur eine Tochter hat sich für die Musikkarriere entschieden. Sie nimmt gerade ihr Album in Nashville auf.

Was erwartet die Fans beim Gastspiel in Düsseldorf?

Stewart: Das wird eine sehr lebendige, bunte und sexy Show. Allerdings fällt es mir nicht immer ganz so leicht, die Songs auszuwählen. Im Moment arbeiten wir am Programm und beginnen mit den Proben.

Welche Beziehung haben Sie zu Düsseldorf und den deutschen Fans?

Stewart: Ich kenne die Stadt leider nicht so gut, obwohl ich schon ein paar Mal da war. Die deutschen Fans sind großartig. Auf die kann man sich wirklich verlassen.

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