Rheinoper: Verdi, Wagner, Strauss mit großem Tiefgang

In der Tonhalle glänzte die Opern-Gala mit international gefeierten Stars.

Große Momente aus Gipfelwerken der romantischen Operntrias Wagner, Verdi, Strauss konnte die Rheinoper bei ihrer diesjährigen Gala aufführen. Zwei der engagierten Sänger gehören zum Haus: Jeanne Piland, seit genau 30 Jahren ein Diamant im Ensemble, und der stimmschöne Bariton Tassis Christoyannis, der leider nun das Ensemble verlässt. Zwei illustre Gastsänger waren geladen: die international gefeierte Gabriele Schnaut und der amerikanische Tenor Thomas Moser, der kürzlich noch in der Tonhalle als Tristan eingesprungen war.

Piland verfügt in der Arie der Eboli aus Verdis "Don Carlos" auch nach einer 35-jährigen internationalen Bühnenkarriere noch immer über klare Höhen von irisierendem Glanz. Wenige kommen an ihre Ausstrahlung und durchgeistigte Expressivität heran. Dass die Sängerin an dem Abend etwas erkältet ist, fällt nur ab und zu in den Mittellagen auf.

Die Wagner- und Strauss-Heroine Gabriele Schnaut verkörpert zwar einen ganz anderen Sänger-Typus als Jeanne Piland, ist aber auch nach einer ähnlich langen Karriere weiterhin stimmlich grandios. Die Spitzentöne kommen zwar nicht immer so ganz auf den Punkt, doch die suggestive Dramatik der Schnaut zieht einfach in den Bann. Wie die Sopranistin Strauss’ großen Elektra-Monolog "Allein, weh, ganz allein" mit der mystischen Agamemnon-Anrufung darbietet, ist eine große Kunst. Ebenso elektrisierend gelingt ihr Brünnhildes Schlussgesang "Starke Scheite schichtet mir dort" aus Wagners "Götterdämmerung".

Hans Wallat und die Duisburger Philharmoniker produzieren einen gehaltvollen Orchesterklang von großem Tiefgang. Die Tempi sind langsam, aber nicht langweilig. Falsche Töne, die zwischendurch auffallen, stören den großen, geerdeten musikalischen Fluss nicht. Großer Jubel im fast ausverkauften Saal.

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