Rheinoper: „Ich war immer ein einsamer Wolf“

Die große ungarische Operndiva Eva Marton ist ein internationaler Star. Mittwoch gibt sie in „Jenufa“ ihr Debüt in Düsseldorf.

Düsseldorf. An der Rheinoper ist sie keine Unbekannte, gab sie doch vor einiger Zeit am Duisburger Haus die "Elektra" von Richard Strauss. Erstmals steht die aus Ungarn stammende Operndiva Eva Marton auf der Düsseldorfer Opernbühne. Sie übernimmt die Rolle der Küsterin in Leos Janaceks Oper "Jenufa".

Eva Marton kann auf eine vier Jahrzehnte dauernde Bühnenkarriere zurückblicken. Die enorme stimmliche Ausstattung ermöglicht ihr die Übernahme fast jeder lyrischen und dramatischen Frauenrolle. Es gibt auch keine Skandale, denn die Sängerin führt ein solides Leben an der Seite ihres Mannes Zoltan Marton, der seine Frau managt. Er ist immer dabei, auch beim Pressegespräch.

"Ich rauche nicht, trinke nicht, nur mit Freunden mal ein Glas Wein, und lebe seit mehr als 40 Jahren mit demselben Mann zusammen", sagt Eva Marton und erklärt sich und uns damit ihre krisenfreie Laufbahn als eine der begehrtesten Opernsängerinnen der Welt. Seit 1968 steht sie auf der Bühne und denkt nicht ans Aufhören. "Ich singe, so lange ich kann." Ihr Bühnenjubiläum im September 2008 will sie nicht feiern. "Mit einer Jubiläumsfeier schließt man eine Periode ab", meint sie. Und da sie ihr Leben lang arbeiten wolle, kämen Zäsuren für sie nicht in Frage.

Schon heute beschränkt sich ihre Tätigkeit nicht aufs Singen. Denn sie ist Gesangsprofessorin an der Franz-Liszt-Universität in Budapest. "Ich war immer ein einsamer Wolf", sagt die gefeierte Diva und spielt damit auf das Solistendasein des Gesangsstars an. Die Arbeit mit ihren acht Gesangsstudenten gebe ihr die Möglichkeit, viel mit Menschen in Kontakt zu sein.

Geboren 18. Juni 1943 in Budapest.

Karriere Erste Rolle 1968 in Budapest ("Der goldene Hahn"). Es folgen Auftritte auf den großen Bühnen zwischen Wien und New York.

Rollen Sie singt oft um die 15 verschiedene Rollen pro Jahr, fachübergreifend in deutschen, italienischen, französischen, tschechischen und russischen Opern. Zu ihren Glanzpartien gehört die "Elektra" von Strauss.

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