Konzert : Qban Soul: Die kubanische Seele in der Altstadt
Düsseldorf Majela van der Heusen nennt sich ein Altstadt-Kind. Und tritt regelmäßig mit ihrer Band „Em Pöötzke“ auf.
Jeden dritten Mittwoch im Monat weht ein Hauch Havanna durch eine kleine urige Altstadtkneipe. Denn dann stehen Qban Soul auf der Bühne „Em Pöötzke“ und heizen dem Publikum mit kubanischen Rhythmen richtig ein.
„Ich bin ein Altstadtkind“, lacht Majela van der Heusen, Sängerin und Gründerin von Qban Soul. Vor 18 Jahren kam sie mit ihrer Familie aus Kuba nach Deutschland. Ihr Vater hatte in der DDR studiert und später in Havanna als Reiseleiter für deutsche Touristen gearbeitet. Da lag es für die Familie nahe, nicht wie viele Landsleute und Freunde in die USA auszuwandern, sondern nach Deutschland zu gehen.
Warum sie ausgerechnet in Düsseldorf Wurzeln geschlagen hat? „Die Rheinpromenade, mit den Cafés und den Menschen, die bei schönem Wetter auf der Wiese am Apollo-Varieté sitzen, all das erinnert mich sehr an Havanna“, meint Majela. Sie wohnt mit Mann und drei Kindern mitten in der Altstadt. Die Frage, ob das nicht ziemlich laut ist, wenn vor allem am Wochenende die Leute auf den Straßen feiern, winkt sie lachend ab: „Ach was, ich liebe das. In Havanna ist immer Leben auf den Straßen. Das brauche ich, wie die Luft zum atmen.“ Und noch etwas mag sie an Düsseldorf: „Die Menschen sind hier immer gut gekleidet. In Kuba legt man auch großen Wert auf sein Äußeres“, verrät die Sängerin.
Ihr Mann, der Saxophonist Peter van der Heusen, hat vor einigen Jahren die kleine Altstadtkneipe übernommen. „Damals gab es hier nur regelmäßig Dixieland“, erinnert sich Majela. Peter van der Heusen wollte das unbedingt ändern und holte neben Rock’n’Roll-Bands auch Havana Open auf die Bühne.
Mit ihrer Mutter stand Majela van der Heusen lange auf der Bühne
„Meine Mutter war bis vor rund zwei Jahren noch die Sängerin dieses Quartetts“, gibt die stolze Tochter zu Protokoll. Die Mama war es nämlich, die sie zur Musik gebracht hat, oder nein, eigentlich liegt ihr die sowieso irgendwie im Blut. „Meine Mutter ist unglaublich talentiert“, sagt Majela. Das hat sie wohl geerbt und das Musik-Gen der Familie auch gleich an ihre drei Kinder weitergegeben.