Premiere: Spuren der Barbarei

In Raddatz’ „Achill in Modern Wars“ stehen sich im Forum Freies Theater ein antiker Held und ein Kriegsveteran gegenüber.

Düsseldorf. Er kann nicht schlafen. Er geht nachts der Ehefrau an die Gurgel. "In your dreams the war goes on", sagt die Therapeutin dem namenlosen Vietnamveteranen. "Seit ich aus dem Krieg zurück bin, warte ich auf den Tod", sagt dieser.

In der Performance "Achill in Modern Wars", inspiriert von dem Buch "Achill in Vietnam" des Psychiaters Jonathan Shay und Homers "Ilias", spannt Autor und Regisseur Frank Raddatz den Bogen vom antiken Helden zum Soldaten aus der jüngeren Geschichte, sucht Parallelen und Unterschiede. Die Uraufführung fand jetzt im Forum Freies Theater statt.

So will Raddatz eine menschliche Regung in die antike Kampfmaschine hineindeuten. Seinen Vietnamveteranen entlässt er, indem er ihn die Therapeutin bezahlen lässt.

Von der Schlacht um Troja bis in die Kriege der Neuzeit hinein: Immer maßloser offenbart sich der Mensch als Barbar, nur scheinbar ist die Zivilisation vorangeschritten, so das Fazit der Performance. Bahnbrechend neu ist das leider nicht.

FFT Juta, Kasernenstr. 6, ca. 70 Minuten. Auff.: 6., 7., 8. Juni. Karten: Tel.: 0211/ 87 67 87-18.

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