Kultur Kompakt Porträts zeigen die Schönheit des Bösen

Ausstellung im Museum für Gartenkunst

 Die Portäts von Fabio Borquez sind vom 18. September an im Museum für Gartenkunst zu sehen.

Die Portäts von Fabio Borquez sind vom 18. September an im Museum für Gartenkunst zu sehen.

Foto: Borquez / Stiftung Schloss Benrath/Fabio Borquez

Ästhetisch, verführerisch, makaber: Mit diesen drei Schlagworten zieht vom 18. September bis 5. Januar 2020 die Ausstellung „Flores del Mal“ ins Museum für Gartenkunst im Schloss Benrath. Der Kurator Bernhard Jansen zeigt hier die floralen Porträtinszenierungen des argentinischen Fotografen Fabio Borquez, bei denen Kunst, Natur und Mensch zu einem mystischen Dreiklang verschmelzen. Die Werke aus vier Jahren künstlerischer Zusammenkunft von Floristik und Aktfotografie werden nun im Rahmen der neuen Ausstellung erstmals öffentlich gezeigt.

Mit seinen Gedichten „Die Blumen des Bösen“ umschreibt Charles Baudelaire schon im 19. Jahrhundert die provokante Verzückung des Verbotenen, des Morbiden und der Erotik. Nun macht sich Fabio Borquez das Thema für seine Ausstellung zu eigen: Seine Fotografien verführen nicht nur durch klassische Aktszenen zum Hinschauen, sondern spielen gleichsam mit der Idee vom prachtvollen Leben, das mit dem nächsten Wimpernschlag bereits vergangen sein kann. Sie unterstreichen die verzückende Magie der Natur sowie den schmalen Grat zwischen blühendem Leben und unausweichlichem Tod.

Sinnlichkeit und götterähnliche Darstellungen nehmen in den Porträts von Fabio Borquez eine signifikante Rolle ein – in Anlehnung an Baudelaires Gedichtband sinnt die Ausstellung jedoch gleichzeitig über die dunkle Verlockung und die tragische Vergänglichkeit der Natur nach. Die fragilen Blumenarrangements in seinen Fotos, die einerseits bereits tot und andererseits doch auf dem Zenit ihrer Schönheit sind, untermalen das gut. Auf den ersten Blick wirken die Inszenierungen erhaben, auf den zweiten ebenso morbide.

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